Grundsteinlegung für ehrgeiziges Projekt in Giesing

Giesing/Harlaching · Agfa-Park gefeiert

Günter Büschl erklärte OB Christian Ude die Pläne für den Agfa-Park, der an der Tegernseer Landstraße entsteht. Foto: Schunk

Günter Büschl erklärte OB Christian Ude die Pläne für den Agfa-Park, der an der Tegernseer Landstraße entsteht. Foto: Schunk

Giesing/Harlaching · »Diese Planung ist ein Glücksfall«, erklärte anlässlich der Grundsteinlegung zum ersten Abschnitt des Agfa-Parks der BA-Vorsitzende Horst Walter. Der SPD-Politiker lobte aber nicht nur die Architektur des Bauvorhabens, sondern auch die Öffnung des Geländes nach Abschluss der Bautätigkeit. Dadurch würden völlig neue Radwegeverbindungen innerhalb des Stadtteils geschaffen, so Walter.

»Agfa-Park« in Giesing

1.100 Wohneinheiten werden dort ab Mitte 2009 errichtet, sollten die Planungen wie gewünscht verlaufen, kündigte Bauherr Günter Büschl an. Zuvor werden rund 40.000 Quadratmeter Gewerbefläche im vorderen Teil des Agfa-Parks entstehen. Diese Gewerbeansiedlungen sollen nicht nur Arbeitsplätze im Stadtviertel schaffen sondern auch als Lärmschutz für die dahinter liegende Wohnbebauung dienen, erläuterte der federführende Architekt Günter Büschl von der Büschl-Unternehmensgruppe.

Als sei es gestern gewesen, erinnere er sich an die Sprengung des Agfa-Hochhauses im Februar, des wohl markantesten Wahrzeichens des Stadtteils, so Büschl. Allerdings, beeilte er sich zu betonen, sei sein Unternehmen nicht auf die Demontage von Gebäuden spezialisiert, sondern vielmehr darauf, solche zu errichten. Stattlich sind die Pläne, die Günter Büschl den rund 50 geladenen Gästen präsentieren konnte, sollen doch auf dem 12,5 Hektar großen Gelände rund 140.000 Quadratmeter Geschossfläche entstehen. Im ersten Bauabschnitt soll nach Auskunft von Büschl ein Gewerberiegel mit rund 40.000 Quadratmetern entstehen, der die dahinter geplante Wohnbebauung vor dem Lärm durch den Mittleren Ring schützen soll. Ohne diesen Lärmschutz sei eine Wohnbebauung gar nicht möglich, erklärte der erfahrene Bauherr.

Das Fahrwasser für Bauherren sei allerdings rauh geworden, berichtete Büschl. Die Finanzierungskosten stiegen und es werde immer schwerer bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Umso froher war der federführende Architekt darüber, mitteilen zu können, das 65 Prozent der Gewerbeansiedlungen bereits vermietet seien. Die Interessenten schätzten die verkehrsgünstige Lage des Agfa-Parks, direkt an der Tegernseer Landstraße, so Büschl. Auch die Agfa-Gevaert Health Care GmbH gehöre zu den künftigen Mietern.

Stolz war er auch auf die Pläne zur Wohnbebauung, die für rund 2.500 Einwohner Platz bieten soll. 1.100 Wohneinheiten werden dort geschaffen, attraktive Wohnungen sowie die nötigen Nahversorgungseinrichtungen und drei Kindergärten inklusive. Auch Oberbürgermeister Christian Ude erinnerte in seiner Ansprache an die Sprengung des Agfa-Hochhauses Anfang des Jahres und meinte weiter »eine Sprengung mit 125 Kilogramm Sprengstoff, dieser Superlativ kann Ihnen nicht mehr genommen werden.« Wichtiger war es ihm aber zu betonen, dass die Begründung des Agfa-Parks einen willkommenen Neuanfang für das Stadtviertel beschere. Die Zeit der industriellen Produktion vor Ort, die viele Arbeitsplätze geboten habe, sei unwiederbringlich vorbei, ohne, dass die Stadt darauf auch nur den geringsten Einfluss habe nehmen können. »Der Verlust der Arbeitsplätze ist bedauerlich, aber nicht von der Stadt zu verantworten«, so Ude. Umso erfreulicher sei es, dass im Agfa-Park nicht nur eine Vielzahl von Wohnungen geschaffen werden sondern auch eine Vielzahl von Arbeitsplätzen.

Er sprach ein großes Lob an die mutigen Bauherren aus, die anstatt ihr Geld an der Börse zu verspekulieren lieber Wohnraum und Gewerbegebäude schaffen würden. Stadtbaurätin Elisabeth Merk verriet, dass es auch im Agfa-Park ein neues, stadtteilprägendes Hochhaus geben wird. »Auch Städte brauchen Partner«, erklärte Elisabeth Merk, und weiter: »in der Büschl Unternehmensgruppe haben wir sie gefunden.« Umweltminister Otmar Bernhard sprach seine Anerkennung für das ehrgeizige Projekt aus.

Nach der Sprengung werde der Agfa-Park wie Phönix aus der Asche entstehen. Besonders positiv beurteilte er die Tatsache, dass hier für die Schaffung von Gewerbefläche und Wohnraum nicht auf die grüne Wiese ausgewichen worden sei, sondern vielmehr eine bereits bestehende Fläche »recycelt« wurde. Der Gewerbepark soll Mitte 2010 fertig gestellt sein, der Baubeginn für den zweiten Teil des Agfa-Parks ist für Mitte 2009 anvisiert, teilte Günter Büschl den Gästen mit.

hw

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Artikel vom 22.10.2008
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