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Grundschule reißt Loch in die Haushaltskasse
Brunnthal · Sanierung teurer als geplant
Brunnthal · Dem Umbau und die Sanierung der Brunnthaler Grundschule wird sich die Gemeinde einiges kosten lassen. Bei einer Sondersitzung des Gemeinderates vergangene Woche kamen die geschätzten Kosten von über fünf Millionen Euro erstmalig auf den Tisch. Der überraschte Gemeinderat setzte umgehend den Rotstift an.
Vor der Sitzung hatten sich Gemeinderat, Architektenteam und technische Planer das Brunnthaler Schulgebäude in großer Runde die Schule besichtigt und geplanten Um-, An- und Sanierungsmaßnahmen im Detail besprochen. Das die Schule saniert werden muss, ist unstrittig. Die Frage ist nur, in welchem Umfang? Die Entwürfe des Architekturbüros Botzenhardt, Zeitler und Blaimberger (BZB), die dem Gemeinderat vorliegen, sind aufgrund der Wünsche der Schulleitung entstanden.
Doch angesichts der Kostenexplosion von zirka zwei auf über fünf Millionen Euro war klar, dass dieses »rundum sorglos Paket«, wie Bürgermeister Stefan Kern sagte, so nicht zu realisieren ist. »Bei dieser Summe muss man sich fragen, ob eine Sanierung überhaupt noch sinnvoll ist«, merkte Anouchka Andres (SPD) kritisch an. Ein Neubau allerdings würde, laut Kern, nochmals 1,1 Millionen Euro mehr kosten und sei deshalb keine Alternative.
In der von allen Seiten als konstruktiv gelobten Sitzung setzte der Gemeinderat deshalb den Rotstift an, um die Kosten für die Sanierung der Schule auf ein verträgliches Maß zu senken. Die Räte scheuten sich nicht, Abstriche zu machen. So wurde die Erweiterung des Foyers ad acta gelegt.
Auch den von der Schulleitung geforderten überdachte Gang zwischen Schule und Gemeindehaus wird es nicht geben.
Die geplante atriumförmige Überdachung des Pausenhofs wich der sparsameren L-förmigen Variante, die wesentlich weniger kosten wird.
Das Konzept für die energetische Sanierung, sowie die Erneuerung der Hauselektrik und der Sanitäranlagen soll ebenfalls auf mögliche Einsparungen hin überprüft werden.
Die Dienstleister wurden aufgerufen, Einsparungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Denn allein die technische Sanierung des Gebäudes schlägt momentan mit einer Million Euro zu Buche.
Dass der mittlere Teil der Schule nach oben hin erweitert wird, wodurch drei neue Klassenzimmer entstehen, daran wollten die Räte nicht rütteln. Auch der Mehrzweckraum, der im alten Schulgebäude entstehen soll, wird für sinnvoll gehalten und die teure mechanische Lüftung aller Klassenzimmer will der Gemeinderat den Kindern auch zugute kommen lassen. Nach diesem Streichkonzert liegen die geschätzten Kosten, laut Kern, nur noch bei rund vier Millionen Euro.
Doch auch mit dieser Summe stößt die Gemeinde an ihre finanziellen Grenzen. Denn zu diesem Projekt fallen noch die Kosten für die laufende Straßensanierung an und auch ein neues Gerätehaus für die Feuerwehr in Hofolding muss die Gemeinde demnächst schultern. »Das schaffen wir noch, danach ist unser Geld weg«, schätzt der Bürgermeister. Trotzdem hält er an der Schulsanierung als »kommunale Pflichtaufgabe« fest.
Bis das Architektenteam neue Pläne und Kostenschätzungen auf den Tisch legen kann und alle Anträge und Genehmigungen durch sind, geht mindestens noch ein halbes Jahr ins Land. Frühestens im Frühjahr 2010 könnten die Bauarbeiten abgeschlossen sei. Ursprünglich sollte bereits in den jetzt beginnenden Sommerferien mit dem Umbau begonnen werden.
ekg
Artikel vom 06.08.2008Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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