Festgottesdienst und Prozession mit Erzbischof Marx

München · Fronleichnamsprozession

München · Zum 850-jährigen Gründungsjubiläum der bayerischen Landeshauptstadt steht die große Münchner Fronleichnamsprozession, die am Hochfest Fronleichnam, 22. Mai, durch die Straßen der Innenstadt ziehen wird, unter dem Motto: »Unser Glaube prägt.« Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, wird mit den Katholiken aus Münchner Pfarreien erstmals das Fronleichnamsfest feiern.

Er wird den Festgottesdienst, der um 8 Uhr unter der Mariensäule auf dem Marienplatz beginnt, zelebrieren, predigen und die Prozession die Monstranz mit dem Allerheiligsten tragen.

Der Prozessionsweg führt vom Marienplatz über die Residenzstraße zur Ludwigskirche, wo ein Segensaltar aufgebaut ist. Sie geht dann über die Briennerstraße und die Kardinal-Faulhaber-Straße zurück zum Dom, wo sie mit dem eucharistischen Segen abgeschlossen wird. Zum festlichen Ausklang vor dem Dom singen und spielen Gruppen aus den fremdsprachigen katholischen Missionen der Erzdiözese, die seit Jahren zum Erscheinungsbild der Münchner Prozession gehören. So begleiten etwa junge Vietnamesinnen in heimatlicher Tracht den Tragehimmel, unter dem der Erzbischof mit dem Allerheiligsten geht.

Zum Bild des Gottesdienstes auf dem Marienplatz und der Prozession gehören auch Hunderte von Ministranten und Ministrantinnen in ihren liturgischen Gewändern, Ordensfrauen und Ordensmänner, die Pfarrgemeinden mit ihren Pfarrern und den Fahnen und Bannern der kirchlichen Verbände wie auch Trachtengruppen, Landsmannschaften, Studentenverbindungen, Ordensritter und Vertreter von Staat und Stadt, an ihrer Spitze.

Das Fronleichnamsfest war 1246 in Lüttich im heutigen Belgien zum ersten Mal gefeiert worden. Das der Verehrung des Leibes und Blutes Christi gewidmete Hochfest verbindet Glaubensfreude und Lebensbejahung miteinander. Das Fest geht auf die Vision der Augustinernonne und Mystikerin Juliana von Lüttich zurück, die mit ihren Mitschwestern Leprakranke betreute. Papst Urban IV., der als Archidiakon von Lüttich Juliana und ihre Vision persönlich kennen gelernt hatte, führte das Fest 1264 für die ganze Kirche am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag ein. Das Fest verbreitete sich im 14. Jahrhundert schnell in ganz Europa und fand auch in Bayern großen Anklang.

Im heutigen Deutschland ist es zuerst 1274 für Köln bezeugt. Im heutigen Bayern wurde Fronleichnam 1298 erstmals im Bistum Würzburg gefeiert. Aus einer Urkunde des ehemaligen Heilig-Geist-Spitals in München geht hervor, dass dort bereits 1318 der Fronleichnamstag begangen wurde. In der Haupt- und Residenzstadt München folgten der Kurfürst und später der König mit dem ganzen Hofstaat der Prozession. Bis zum heutigen Tag geht in München eine Abordnung der 1426 gegründeten Isidor- und Notburgabruderschaft mit.

Artikel vom 20.05.2008
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