Spielplatz-Streit – Nachbarn in der Parkstadt Bogenhausen finden Kompromiss

Bogenhausen · Spielen unter Auflage

Der Spielplatz an der Buschingstraße bleibt die meiste Zeit am Tag verwaist. Laut einer vorläufigen Einigung der nachbarlichen Parteien dürfen bis zu acht Kinder zwischen 15 und 17 Uhr dort spielen. Foto: ko

Der Spielplatz an der Buschingstraße bleibt die meiste Zeit am Tag verwaist. Laut einer vorläufigen Einigung der nachbarlichen Parteien dürfen bis zu acht Kinder zwischen 15 und 17 Uhr dort spielen. Foto: ko

Bogenhausen · Nachbarschaftsstreits sind immer unangenehm, zumal sie auch noch, wie der Name schon sagt, auf engstem Raum ausgetragen werden. In der Parkstadt Bogenhausen hat jüngst der Lärm spielender Kinder für eine solche Auseinandersetzung gesorgt. Laut einer der Mütter sollen nun eine begrenzte Spielzeit und eine eingeschränkte Kinderanzahl den Streit beilegen.

Vier Anwohnerinnen der Buschingstraße haben sich über den Lärm beschwert, wenn Kinder auf dem Spielplatz im Hinterhof vor allem Fußball spielen. Laut Orlanda Sorge, Mitarbeiterin der örtlichen Hausverwaltung, kritisierten die Frauen hauptsächlich, dass der dabei verursachte Hall sehr störend sei, besonders wenn das ganze Wochenende über gespielt würde.

Für eine der Mütter hat sich die Situation »hochgeschaukelt«. Sie hat Angst, wenn ihr Sohn einen Ball im Spielbereich nur in die Hand nimmt. Diese Mutter und weitere Eltern sind vor allem darüber entrüstet, dass die vier Frauen, denen es zu laut ist, die Mädchen und Buben angeblich beim Spielen fotografiert haben sollen. Außerdem seien »Strichlisten über die Ruhe störenden Kinder geführt worden«, sagt die Mutter.

Kürzlich fand eine Zusammenkunft der Parteien auf dem Spielplatz statt, bei dem rund 40 Eltern sowie die vier Frauen mit anwaltlichem Beistand anwesend waren. »Das Treffen war schon kontrovers«, sagt Orlanda Sorge. Trotzdem seien beide Parteien ein wenig »von der Palme heruntergekommen«. Sorge ist vor allem daran gelegen, Kompromisse einzugehen, denn allen könne man es nie recht machen. Für »Toleranz von beiden Seiten« plädiert auch der örtlich zuständige Kontaktbeamte der Polizei, Wilhelm Wild. Er war beim Treffen anwesend, obwohl der Konflikt »nur am Rande« die Polizeiarbeit betreffe.

Für Wild ist es aber wichtig, die Menschen in seiner Zuständigkeit »nicht allein zu lassen«. Vor allem deshalb, weil es sich um einen sehr »emotionalen Bereich« handele, denn schließlich gehe es nicht um ein falsch geparktes Moped, sondern um den eigenen Nachwuchs. Der Beamte hat beiden Parteien ins Gewissen geredet, »ein wenig aufeinander zuzugehen«. Schließlich seien die Anwohner der Tradition ihres Bogenhausener Wohnviertels verpflichtet, die immer schon geprägt gewesen sei von einem friedlichen gemeinsamen Miteinander. »Das sollten die Menschen dort nicht kaputt gehen lassen.« Skeptisch ist Wild, was die Regelung betrifft, die laut einer Mutter für das Areal nun getroffen worden ist: Maximal acht Kinder dürfen in der Zeit von 15 bis 17 Uhr auf dem Gelände spielen. »Meistens ist so eine Einigung nicht durchsetzbar«, sagt der Polizeibeamte. Er hofft hingegen, beide Parteien »ein wenig an der Ehre gepackt« zu haben, denn schließlich würden Jung und Alt im Viertel seit Jahren »gedeihlich« zusammenleben und sollten dies auch weiterhin tun. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 20.05.2008
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