Aschheim · Stolz wie Oskar

Die Kinder der Klasse 3a der Aschheimer Kelten-Grundschule haben mit Konrektorin Adele Krebs im Betreuten Wohnen gemeinsam mit älteren Bürgern mit Liedern, Witzen und Lügengeschichten für Stimmung gesorgt. Foto: ko

Aschheim · Stolz wie Oskar kann man die Kinder und Jugendlichen durchaus nennen, die sich am Donnerstag im Kulturellen Gebäude Aschheim getroffen haben. Zumal sie auch noch an einer Veranstaltung gleichen Namens beteiligt waren: Nämlich an der Verleihung des »Sozial-Oscars« des Aschheimer Lions Club Herzog Tassilo III, den dieser für das Projekt »Jugend hilft« vergeben hat.

Lions-Club-Mitglied Guido Ruther hat den Schülern, die sich für soziale, gemeinnützige, kulturelle und wohltätige Ziele eingesetzt haben, während der Feierstunde ihre Preise überreicht.

Zum Beispiel an die Kinder aus der Klasse 3a der Kelten-Grundschule Aschheim. Die Kleinen waren einen Nachmittag im Betreuten Wohnen der Gemeinde und haben für die älteren Bürger das Programm zum Kaffeeklatsch gestaltet. Und die Kinder scheinen wirklich viel Spaß mit den Senioren gehabt zu haben, was der neunjährige Sebastian vor dem Publikum im Kulturellen Gebäude ganz ausdrücklich betont hat: »Die Kinder unserer Klasse haben sich gefreut, den älteren Leuten hat es gefallen und mich hat es besonders gefreut, dass alle zusammen den Kuckuck gesungen haben.« Der in der Regel aus dem Wald ruft, in diesem Falle aber aus jungen und alten Kehlen intoniert die Räume des Betreuten Wohnens mit Wohlklang erfüllt hat.

Aufgeregt waren die jungen Entertainer vor dem Treffen mit den Älteren schon. Obwohl es nicht schwierig gewesen sei, in Kontakt zu kommen, sagt die achtjährige Carmen. Einig sind sich die Kleinen auf jeden Fall, dass der Renner des Nachmittags neben Witze und Lügengeschichten erzählen das gemeinsame Singen gewesen sei. Als Preis haben die Grundschüler einen schulfreien Tag mit einem Besuch der Musikinstrumentensammlung im Münchner Stadtmuseum gewonnen. Andere Projekte der Kinder waren etwa »Weihnachten im Schuhkarton«, eine Aktion des christlichen Werkes »Geschenke der Hoffnung«, an dem sich Schüler der Sankt Emmeram Realschule Aschheim beteiligt haben. Außerdem veranstaltete das Gymnasium Kirchheim einen Lebkuchenhaus-Wettbewerb. Zwei vierte Klassen der Grundschule Kirchheim starteten das Projekt »Rettet den Regenwald« und machten prompt Bekanntschaft mit wilden Tieren. Im Tierpark Hellabrunn sollte für das Projekt die Fauna des Regenwaldes näher erkundet werden. Dabei haben sie »Susie« und »Agathe« kennen gelernt. Hinter den harmlos klingenden Namen verbergen sich eine zwei Meter lange Boa Constrictor und eine Vogelspinne. Als Belohnung für den Mut steht nun ein harmloseres Vergnügen an: ein Besuch im Münchner Botanischen Garten, wo sich die Schüler ja nur vor den fleischfressenden Pflanzen in Acht nehmen müssen.

Die Mitglieder des Lions Club wollen mit »Jugend hilft« vor allem ihr Credo »We serve – freiwilliges soziales Engagement« verwirklichen. Gesellschaftlicher Einsatz gehe alle etwas an. Es solle international der Geist der Verständigung zwischen den Völkern geweckt und erhalten sowie aktiv für die »bürgerliche, kulturelle, soziale und allgemeine Entwicklung der Gesellschaft« eingetreten werden.

In den letzten zehn Jahren hat der Lions Club Aschheim rund 100.000 Euro an verschiedene Einrichtungen gespendet, darunter an die Hospiz-Vereine Kirchheim und Aschheim, den Förderverein des Städtischen Krankenhauses Bogenhausen und an die Nachbarschaftshilfen in Kirchheim und in Aschheim. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 13.05.2008
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