Fertigstellung 2009: Stadtentwässerung informiert über Spartentunnel

Au · Für eine saubere Isar

Die Zwergerl des Kindergartens am Mariahilfplatz durften sich die Baustelle an der Reichenbachbrücke anschauen: B. Focht (li.) von der Stadtentwässerung stand Rede und Antwort, danach ging es auf das von der Stadt gestiftete Spielgerät. F: ak

Die Zwergerl des Kindergartens am Mariahilfplatz durften sich die Baustelle an der Reichenbachbrücke anschauen: B. Focht (li.) von der Stadtentwässerung stand Rede und Antwort, danach ging es auf das von der Stadt gestiftete Spielgerät. F: ak

Au · Die Isar – eine ewige Baustelle. Ein tosender Gebirgsfluss soll sie wieder werden und deshalb wird auch an allen Ecken und Enden gebuddelt. An der Reichenbachbrücke wird momentan aber nicht an der Isar-Renaturierung gearbeitet, sondern an einem Mischwassersammler. »Dort wird das Abwasser rechts der Isar gesammelt und an die Klärwerke, die allesamt links der Isar gelegen sind, weitergeleitet«, erklärt Jutta Plail, Pressesprecherin der Stadtentwässerung.

Die Bauarbeiten an der Reichenbachbrücke begannen im März vergangenen Jahres. Erst wurden Bäume an der Eduard-Schmid-Straße gefällt, im April ging dann der Bau des Spartentunnels los.

Und weil derartige Arbeiten nie ohne Beeinträchtigungen für die umliegende Bevölkerung abgehen, hat sich die Stadtentwässerung letzte Woche eine kleine Wiedergutmachung einfallen lassen. Sie lud verschiedene Kindergärten aus der Umgebung ein, um den Zwergerln die Baustelle zu zeigen. Gleichzeitig konnten die Kinder auch das von der Stadt gestiftete Spielgerät ausprobieren.

Eine der Besuchergruppen kam aus dem nahegelegenen Kindergarten am Mariahilfplatz 17. Nach der Baustellenbesichtigung mit Birgit Focht, Mitarbeiterin in der Abteilung Kanalneubau der Stadtentwässerung, ging es zurück zum Spielplatz und es gab erst einmal eine kleine Stärkung für die Kinder.

Bis April 2009 werden die Bewohner der Au noch mit der Baustelle leben müssen. »Im Mai 2009 soll der Bau des Spartentunnels abgeschlossen sein«, berichtet Plail. Doch steht bereits die nächste Baumaßnahme an. Im Herbst beginnt die Stadt dann mit den Arbeiten zum Isarplan Abschnitt Nord.

In der Zwischenzeit stehen den Bewohnern noch Verkehrsumlegungen in der Erhardtstraße bevor. Auch Radler müssen mit Einschränkungen leben. So wird der Radlweg vor der Reichenbachbrücke wegen des Bauhofes teilweise umgeleitet.

»Aber die Unannehmlichkeiten zahlen sich im Endeffekt aus für die Münchner«, sagt die Sprecherin der Stadtentwässerung. Durch den Spartentunnel wird nämlich die Mischwasserbelastung aus den Regenüberläufen der rechten Isarseite deutlich vermindert, was die Wasserqualität der Isar zusätzlich verbessert. »Ziel der Baumaßnahme ist es außerdem, Straßenüberflutungen bei starken Niederschlägen in einigen Bereichen der Au und im Umfeld des Gärtner- und Sebastianplatzes zu vermeiden«, erklärt Plail weiter.

Der 170 Meter lange, 3,3 Meter hohe und fünf Meter breite Tunnel unter der Isar wird in Bohrpfahl-Deckel-Bauweise erstellt. Dabei werden Bohrpfähle bis in den Bereich unterhalb der künftigen Tunnelsohle eingebracht. »So genannte Spundwände werden bis in die wasserundurchlässigen Schichten des Untergrundes eingebaut, erst danach erfolgt der Aushub und die Decke wird betoniert«, berichtet die Kanalbauerin. Sobald die Tunneldecke fertig ist, wird über Schächte der Kies unter dem Deckel ausgehoben und anschließend die Sohle betoniert. 2009 können die Münchner wieder ausgedehnte Spaziergänge in den Isarauen unternehmen. Dann wird die Hochwasserwiese wieder zum Naherholungsgebiet mitten in der Stadt. A. Koller

Artikel vom 22.04.2008
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