„Cosima-Express“-Tram ab 2011 nach St. Emmeram

München - Ab durch die Strickliesl

Mit Vollgas durch die „Strickliesl“: Wenn es nach der MVG geht, soll die „Cosima-Express“-Tram ab 2011 zwischen Effnerplatz und St. Emmeram fahren. Im Sommer soll es grünes Licht für das Projekt geben. Foto: Stadt

Mit Vollgas durch die „Strickliesl“: Wenn es nach der MVG geht, soll die „Cosima-Express“-Tram ab 2011 zwischen Effnerplatz und St. Emmeram fahren. Im Sommer soll es grünes Licht für das Projekt geben. Foto: Stadt

Sie könnte die spektakulärste Tram Deutschlands werden: Mitten durch die 52 Meter hohe „Mae West“-Skulptur, die 2009 auf dem Effnerplatz aufgestellt wird, soll ab 2011 der „Cosima-Express“ fahren – und von dort weitere 4,8 Kilometer bis nach St. Emmeram. Vermutlich wird der Stadtrat bis Sommer grünes Licht für das Projekt geben. Die CSU allerdings plädiert dafür, entlang der Strecke eine U-Bahn zu bauen.

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Mit neun neuen Haltestellen wird die „Cosima-Express“-Tram auf 4,8 Kilometern den Effnerplatz über die Englschalkinger Straße und die Cosimastraße mit St. Emmeram verbinden. Die 17er- oder die 18er-Tram soll hierfür verlängert werden. „Ein Super-Projekt wird endlich umgesetzt“, jubelt Christiane Hacker (SPD), Chefin des Bogenhausener Bezirksausschusses (BA 13).

Mit der neuen Tram will die MVG die Neubaugebiete entlang der Cosimastraße erschließen. Der Startschuss fürs Planfeststellungsverfahren soll im Anschluss an den Stadtratsbeschluss fallen, im Frühjahr 2010 sollen die Bauarbeiten beginnen. Bereits ein Jahr später könnten die ersten Züge rollen.

Es gilt als sicher, dass das Projekt im Rathaus abgenickt wird: Immerhin ist die Strecke längst Teil des städtischen Nahverkehrsplans. Ob die Entscheidung auch von der CSU mitgetragen wird, ist indes fraglich: Sie hat zumindest in der Vergangenheit den Bau einer U-Bahn entlang der Cosimastraße favorisiert. Der Schnellzug im Untergrund sei schlicht leistungsfähiger als eine Tram. MVG-Sprecher Christian Miehling zufolge ist eine U-Bahn auf dieser Strecke jedoch unwirtschaftlich: „Die prognostizierten Fahrgastzahlen sind nicht hoch genug.“ Dies gelte aber nicht für eine Verlängerung der U4 nach Englschalking. Diese sei nach wie vor denkbar.

Dass die neue Linie bei St. Emmeram enden soll, hält CSU-Stadtrat Robert Brannekämper für keine gute Lösung: „Warum kann die Tram nicht bis zum Verkehrsknotenpunkt der S-Bahn-Haltestelle Johanneskirchen reichen?“ Ebenso wenig gefällt ihm, dass die Straßenbahn durch das „Mae West“-Kunstwerk fährt, „ich war aber von Anfang an Gegner dieser Strickliesl-Skulptur“.

Kosten solle der „Cosima-Express“ übrigens 30 bis 35 Millionen Euro, für den Betrieb müssten zwei bis drei zusätzliche Straßenbahnzüge angeschafft werden. Nach MVG-Schätzungen werden die neue Verbindung 11.000 Fahrgäste pro Tag nutzen.

Allerdings ist die neue Tram nicht die einzige Baustelle der MVG-Planer: 2009 soll die Parkstadt-Linie 23 durch Schwabing eröffnet werden, ab 2013 wird die 19er-Tram bis zum Pasinger Bahnhof fahren. Außerdem soll über eine Westtangente der Romanplatz über die Fürstenrieder Straße mit dem Ratzingerplatz in Sendling verbunden und die Querung des Englischen Gartens realisiert werden. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 10.04.2008
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