In Zukunft kann die Feuerwehr Goldach schon vor dem Notarzt Leben retten

Goldach · Noch vor der ersten Hilfe

Ab April sind sie als Ersthelfer unterwegs: Christian Potts und Martina Bandhauer mit dem Beatmungs- und Kreislaufkoffer sowie mit dem Defibrillator.	 Foto: ba

Ab April sind sie als Ersthelfer unterwegs: Christian Potts und Martina Bandhauer mit dem Beatmungs- und Kreislaufkoffer sowie mit dem Defibrillator. Foto: ba

Goldach · Bei der Goldacher Feuerwehr warten 19 Frauen und Männer gespannt auf ihren ersten Einsatz als »First Responder« (Ersthelfer), nachdem die Gruppe im Gemeinderat die Zusage für einen sechsmonatigen Testlauf bekommen hat.

Die Goldacher sind damit die zweite Feuerwehr des Landkreises Freising, die durch ihre Nähe zu möglichen Unfallorten schon vor dem Eintreffen von Notarzt und Rettungsdienst erste Lebensrettungsmaßnahmen einleiten kann.

Der First Responder ist in der Gemeinde Hallbergmoos eine örtliche Einrichtung organisierter Erster Hilfe – eben für die Zeit, bis der Notarzt da ist. Denn je schneller qualifizierte Maßnahmen eingeleitet werden, desto größer ist die Überlebenschance der Patienten, zum Beispiel bei einem Herzstillstand. Dabei bestehen nach etwa zehn Minuten im allgemeinen keine Überlebenschancen mehr – da greift die First-Responder-Einheit rechtzeitig ein. Im Gemeindegebiet Hallbergmoos sind die Ersthelfer dank ihrer Nähe und ihrer Ortskenntnisse meist nach wenigen Minuten vor Ort – fast immer vor dem Notarzt.

In Zukunft können die First Responder in dieser Zeit zum Beispiel schon defibrillieren, also ein gefährliches Herzflimmern durch einen Stromstoß beseitigen. Klar ist aber auch, dass die Ersthelfer Patienten nur so lange behandeln, bis der Rettungswagen vor Ort ankommt. »Wir sind keine Ärzte«, stellt Lehrrettungsassistent Peter Wörl klar. Stephan Zobel, Verantwortlicher für den Fachbereich First Responder in Goldach, unterstreicht: »In so einer Situation kann man die Lage des Patienten nur verbessern.«

Entsprechende Erfahrungen gibt es schon: Bereits vor einigen Jahren wurden einzelne Floriansjünger im Umgang mit Kreislauf- und Beatmungskoffer sowie Defibrillator ausgebildet. Damals dachte man an die eigenen Feuerwehrleute, denen im Einsatz etwas zustoßen könnte und die dann schnell versorgt werden müssten.

Gestartet werden soll mit der schnellen Ersthilfe Anfang April. Vorher muss im Rathaus noch ein spezieller Umsetzer installiert und die Piepser der ausgebildeten Feuerwehrler umcodiert werden, damit diese bei Alarmierung eines Notarztes im Gemeindegebiet Hallbergmoos automatisch mit benachrichtigt werden. Ab dann rücken zwei Ersthelfer mit den Gerätschaften aus – um Menschenleben zu retten, für die sogar der Notarzt vielleicht zu spät kommen würde. Nico Bauer

Artikel vom 25.03.2008
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