Der EHC erkämpft sich einen Heimsieg – und verliert auswärts

Die verflixte Konstanz

Körperliche Präsenz gepaart mit technischer Finesse: EHC-Neuzugang Rustyn Dolyny sorgt für frischen, kräftigen Wind. Foto: hh-muc

Körperliche Präsenz gepaart mit technischer Finesse: EHC-Neuzugang Rustyn Dolyny sorgt für frischen, kräftigen Wind. Foto: hh-muc

Er wolle „die erste Saisonhälfte vergessen“ und „noch einmal von vorne anfangen“, sagte der Manager des EHC München, Christian Winkler, Ende 2007. „Alle Zähler auf null“ – das ist wohl auch die Botschaft, die Trainer Doug Bradley seinen Schützlingen über die Feiertage in die Köpfe gehämmert hat. Spiel eins im Jahre 2008 ließ die grauenhafte Achterbahnfahrt der Hinrunde jedenfalls kurzzeitig vergessen. Bis Spiel zwei die Playoffs, das erklärte Ziel der Münchner, wieder in weite Ferne rücken ließ – dem EHC fehlt es in dieser Saison einfach an der nötigen Konstanz.

Wer sich am Freitagabend nach dem Spiel gegen die Fishtown Pinguins aus Bremerhaven in der Nordkurve des Eissportstadions am Oberwiesenfeld umsah, musste sich die Augen reiben. Da feierten die Fans nicht nur einen verdienten 3:1-Sieg, sondern auch ihre Mannschaft. Das gab es in dieser Saison, sagen wir mal, noch nicht so oft. Über 60 Minuten hatten die EHC-Spieler den 1.341 Zuschauern eine ansprechende Leistung geboten. Gerade im Schlussdrittel stemmten sich die Münchner mit Mann und Maus gegen den drohenden 2:2-Ausgleich. Zuvor hatte die Offensivabteilung den talentierten Goalie der Gäste, Alfie Michaud, zweimal geschickt überwunden. In der 14. Minute hatte Felix Schneider einen Schuss von Marco Ludwig unhaltbar zum 1:0 abgefälscht. Und das Video des Tores, das Jade Galbraith auf Zuspiel von Mike Kompon in der 30. Minute erzielt hatte, kann Coach Bradley den EHC-Jugendtrainern getrost als Muster für ein perfektes Überzahlspiel weiterempfehlen. Als der EHC anschließend das Tempo aus dem Spiel genommen hat, wurde er prompt mit dem 2:1 bestraft (34.). Es folgte der erste große Auftritt des Münchner Neuzugangs aus Crimmitschau, Rustyn Dolyny (31). Der Hüne, der erst am Morgen aus der kanadischen Heimat eingeflogen war, holte sich seine zweite Strafzeit, indem er sich mit dem Raufbold unter den Pinguinen, Fraser Clair, geprügelt hat. Damit setzte er ein Zeichen für den Rest der Partie – und untermauerte seinen Anspruch auf eine Führungsrolle im EHC-Gefüge. „Grad in punkto Härte hat uns etwas gefehlt“, sagte Winkler nach dem Spiel. „Er hat eine unglaubliche körperliche Präsenz, und die gibt es bei ihm gepaart mit technischer Finesse.“ Auch Bradley lobte seinen neuen Angreifer, den Winkler als Ersatz für den nach Cincinnati abgewanderten Jason Deitsch verpflichtet hatte, als „Spieler, der uns wirklich weiterhelfen kann“. Im zweiten Wochenendspiel bei den Lausitzer Füchsen holte sich Doylny seinen ersten Assist – und eine weitere Strafzeit. Die 3:2-Niederlage (Tore: Brent Robinson, Neville Rautert) konnte er jedoch nicht mehr abwenden.

Happy Birthday, EHC! Mit einem Benefizspiel zwischen einer Münchner Ehemaligen-Auswahl und dem „Sternstunden-Team“ des Bayerischen Rundfunks feiert der EHC München sein 10-jähriges Bestehen am Samstag, den 19. Januar 2008. Los geht es um 17.30 Uhr im Stadion am Oberwiesenfeld, ehemalige Spieler aus verschiedenen Vereinen der Münchner Eishockey-Geschichte und eine Auswahl ehemaliger National- und Bundesligaspieler aus ganz Bayern sind dabei. In den Drittelpausen zeigen die Jugendmannschaften des Vereins, was sie drauf haben. Um 20 Uhr tragen die Profis ihr Zweitligaspiel gegen den EV Ravensburg aus. Anschließend wollen Spieler und Fans das Jubiläum im „8 Seasons“ (Maximiliansstraße 2) ausklingen lassen. Der Eintritt (ab 18) ist nur mit einem Stadionticket möglich und kostenlos.

Thierry Backes

Artikel vom 07.01.2008
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...