Angebaggert: Wo 2007 in Münchens Mitte gebaut wurde

München · Das Zentrum wächst

Gestatten: Karl Valentin. Im »Musäum«, das dem Münchner Komiker gewidmet ist, ist der Zeitgeist eingezogen: Neue Technik soll die heutige Jugend in die Ausstellung im Isartor locken.

Gestatten: Karl Valentin. Im »Musäum«, das dem Münchner Komiker gewidmet ist, ist der Zeitgeist eingezogen: Neue Technik soll die heutige Jugend in die Ausstellung im Isartor locken.

Münchens Mitte wird mehr: Neue Viertel sind 2007 rund um die Innenstadt entstanden, neue Museen – und bessere Busverbindungen, die all die Neubauten miteinander verbinden. Doch nicht nur städtebaulich, auch menschlich, kulturell und kriminell hat sich im vergangenen Jahr jede Menge im Zentrum und der Maxvorstadt getan.

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

Was haben das Ägyptische Museum und die Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) gemeinsam? Bislang nichts – künftig aber teilen sie sich eine prominente Adresse in der Nachbarschaft der Pinakotheken. Am 14. November war Grundsteinlegung des Münchner Neubaus an der Gabelsberger Straße, der unter der Erde Schätze des alten Ägyptens und über der Erde die HFF beherbergen wird. 2010 werden Filmer und Pharaonen in das 88 Millionen Euro teure Haus ziehen.

Auch am Stiglmaierplatz wird gebaut: Auf dem traditionsreichen Löwenbräu-Areal ist inzwischen mehr Staub als Hopfen und Malz zu finden – hier regierte in den vergangenen Monaten die Abrissbirne. Bis 2010 entstehen an dieser Stelle die »Nymphenburger Höfe« mit 514 Wohnungen, einem Kindergarten, zahlreichen Büros und Läden. Die alten Brauereigebäude wurden hierfür abgetragen, allein der Löwenbräu-Keller bleibt, wie er ist.

Die »Lenbachgärten« dagegen, ein Luxusviertel gleich hinter dem Alten Botanischen Garten, sind seit diesem Jahr so gut wie vollendet. Mit einem halben Jahr Verspätung öffnete am 4. Oktober das dortige 5-Sterne-»The Charles Hotel« seine Pforten – ein 71,5 Millionen Euro schweres Vorzeigeprojekt des neuen Stadtviertels.

Auch das Brandhorst-Museum steht kurz vor seiner Fertigstellung: Die Dauerbaustelle, die bis vor wenigen Monaten den Verkehr in der Barerstraße behindert hatte, dürfte somit endgültig der Vergangenheit angehören.

Ab Mitte 2008 werden im Neubau auf 3.200 Quadratmetern Werke von Künstlern wie Andy Warhol und Cy Twombly gezeigt. Die MVG hatte übrigens passend zum neuen Kulturtempel eine eigene Museumslinie eingerichtet: Vergangenen Mai ging der 100er-Bus in die Verlängerung, seither fährt er sechs neue Stationen an, darunter die Pinakotheken, die Residenz und das Haus der Kunst. Insgesamt 24 Museen können MVG-Kunden dadurch erreichen.

Für Busse, die Ziele außerhalb Münchens ansteuern, wird derzeit der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) an der Hackerbrücke errichtet: Im September legte Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) den Grundstein für die 165 Meter lange, mehrgeschossige Stahl-Glas-Konstruktion, die mit 29 Terminals Platz für 30.000 Fernbusse im Jahr bieten wird. Doch haben die Entscheider im Rathaus bei ihren diesbezüglichen Planungen bedacht, dass Münchens Innenstadt ab Herbst 2008 zur Umweltzone wird? Haben sie: Denn eine Sondererlaubnis ist bereits in der Schublade, die Fernbussen gestatten wird, innerhalb des Mittleren Rings herumzukurven – Feinstaubbelastung hin oder her. Nadine Nöhmaier

Artikel vom 27.12.2007
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