Der Schriftsteller und Filmemacher Herbert Achternbusch im Porträt

Bogenhausen · »Das Ich ist ein wildes Tier«

»Das Ich ist ein wildes Tier«: Ausstellung von Herbert Achternbusch in der Monacensia. Foto: VA

»Das Ich ist ein wildes Tier«: Ausstellung von Herbert Achternbusch in der Monacensia. Foto: VA

Bogenhausen · Von 30. November 2007 bis 11. April 2008 ist in der Monacensia, Maria-Theresia-Straße 23, die Ausstellung »Das Ich ist ein wildes Tier« des Universalkünstlers Herbert Achternbusch zu sehen. Die Ausstellungseröffnung findet am Donnerstag, 29. November, um 20 Uhr statt.

Der in München und im Waldviertel lebende Schriftsteller, Filmemacher und Maler Herbert Achternbusch gilt als einer der »wildesten Geister Bayerns« (Percy Adlon) und als einziger legitimer Nachfolger von Karl Valentin (Franz Xaver Karl). Als tiefschwarzer Komiker und weiser Sprachspieler provozierte er mit seiner eigenwilligen anarchischen Kreativität kontroverse Debatten.

Sein Erstlingsroman »Die Alexanderschlacht« war bahnbrechend für die Avantgarde der jungen deutschen Literatur in den 70er und 80er Jahren. Die Monacensia, das Literaturarchiv der Stadt München, hat im Jahr 2005 das literarische Archiv von Herbert Achternbusch angekauft. Jetzt präsentiert sie die vielfältigen Materialien der Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung, die von Franz Xaver Karl, Schriftsteller und Kulturredakteur beim Bayerischen Rundfunk, kuratiert wird.

Zu sehen sind u.a. Originaltyposkripte, Skizzen, illustrierte Briefe, Aquarelle und verschiedenste in Mischtechnik hergestellte Kleinodien. Präsentiert werden außerdem die feinsinnigen Porträts der Fotografin Barbara Gass, die das Leben und Werk von Herbert Achternbusch über dreißig Jahre hinweg begleitet hat. In einem eigens eingerichteten, charmanten kleinen Kinosaal spiegelt sich das filmische Werk von Herbert Achternbusch.

Die Ausstellung wirft einen sehr persönlichen Blick auf den Kosmos des genialischen Universalkünstlers Herbert Achternbusch, der wie kaum ein anderer eine Privatmythologie aus Begriffen, Zeichen und Bildern geschaffen hat. Letztlich ein Schürfen und Graben nach dem Glück, die Suche eines Einzelnen, der sich der herrschenden Logik mit immer neuen Ausweichbewegungen zu entziehen sucht.

Sein Schreiben erscheint in paradoxaler Verkoppelung von Qual und Befreiung, stets an der Grenze zwischen Sprache und Körper. Dem Gedächtnis des Körpers vertraut Achternbusch weit mehr als jeder Vernunft. »Das Ich ist ein wildes Tier«, sagt Achternbusch. Sein Werk ist dem Magischen verpflichtet – weit mehr als jeder herrschenden Logik.

Die Ausstellung ist Montag bis Mittwoch von 9-17 Uhr, Donnerstag von 10-19 Uhr und Freitag 9-15 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 28.11.2007
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