Kulturpassage Schwabing

Schwabing · Begeistert empfangen wurden die Künstler aus den Domagk-Ateliers bei ihrem kürzlichen Gastspiel in der Spiel- und Kulturpassage Schwabing am Ackermannbogen. Zu erleben waren in dem Hausdurchgang der besonderen Art Vernissagen interessanter Ausstellungen und künstlerisch anspruchsvolle Vorstellungen von Liedern, Lyrik und Performance.

Der 20 Meter breite und 2 Geschoss hohe Hausdurchgang der Wohnbaugenossenschaft wagnis eG dient im Wohnalltag dem Kinderspiel, als NachbarschaftsTreff oder dem Wochenmarkt. Vor einem Jahr wurde die Wagnis-Wohnanlage am Ackermannbogen vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung als Modellprojekt des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) ausgewählt. So konnte dieser Hausdurchgang dank öffentlicher Förderung mit Bühnentechnik ausgerüstet werden.

Seit 1. Juli 2007 ist diese neue Spiel- und Kulturpassage auch Veranstaltungsort für Theater, Tanz, Pantomime, Chorgesang oder multimediale Performance. Die Verbindung von Freiraum und gebautem Raum, die Grenzüberschreitung von öffentlich und privat kann der kulturellen Durchdringung des Wohnalltags dienen und zu einem »crossing over« der Kunstsparten führen.

Etwa 25 KünstlerInnen aus den Domagk-Ateliers wurden kürzlich Mitglied in der Wohnbaugenossenschaft wagnis eG, um auf dem Domagk-Gelände in der dort entstehenden »Cité des Artistes« ein Wohnprojekt zu realisieren. Dies war den wagnis-GenossInnen am Ackermannbogen ein Anlass, die Künstler zu einem Gastspiel einzuladen. Gleichzeitig stellt die Wohnbaugesellschaft GBW AG in einer kleinen benachbarten Passage kurzzeitig einen Ausstellungsraum zur Verfügung. Da hier die Kunstwerke durch ein großes Schaufenster betrachtet werden konnten, wird das ganze nun »Schauraum-Passage« genannt. So konnten an diesen Tagen die Künstler die beiden Kulturpassagen als neue Orte für Spiel, Kunst und Experiment einem begeisterten Schwabinger Publikum bekannt machen.

Das Gastspiel der Domagk-Künstler zeigte ein ideales Zusammenspiel der beiden Schwabinger Passagen am Ackermannbogen, das in Zukunft Anlass für kreatives Engagement im neuen Stadtquartier werden soll. Während Veranstaltungen in der Spiel- und Kulturpassage hauptsächlich in der warmen Jahreszeit möglich sind, soll die Schauraum-Passage laufend für interessante Ausstellungen offen sein. Demnächst werden alle Bewohner und Nachbarn am Ackermannbogen eingeladen, sich an einem gemeinsamen Konzept für die beiden Kulturpassagen mit eigenen kreativen Ideen und Vorschlägen zu beteiligen.

Der Winterschlaf der Spiel- und Kulturpassage kann noch im Dezember unterbrochen werden, wenn der letztjährige »Advents-Event« zur Tradition wird. Geplant ist ein Kinder- und Erwachsenen-Chor mit einer Multimedia-Performance. Voraussetzung hierfür ist allerdings die Bereitschaft von mindestens fünf Mitbewohnern, sich an den organisatorischen Vorbereitunsarbeiten zu beteiligen. Melden kann man sich bei der NachbarschaftsBörse, unter der Telefonnnummer 30 74 96 35.

Die nächste Ausstellung im neuen Schauraum zeigt die Werkschau »Irmgard Voigt Grafikdesign« von Dienstag, 30. Oktober, mit Samstag, 16. November, täglich geöffnet 14 bis 19 Uhr, in der Therese-Studer-Straße 9, Rückgebäude. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 17.10.2007
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