Frust nach Renovierung

Cosimapark · Für die im Rollstuhl sitzende Kristin L. aus München ist die Renovierung des Cosimabads ein echter Hammer.

Sie möchte mit ihrem Appell erreichen, dass wieder zwei Doppel-Umkleidekabinen mit integrierten Kleiderschränken installiert werden. Sie ist häufige Besucherin des Bads und ist jetzt ziemlich frustiert. Das Cosimabad war das erste in München, das für den Rollstuhlfahrer voll zugänglich war und ihn vor keine Probleme stellte.

Es gibt sogar eine Einstiegshilfe ins Schwimmbecken, etwas umständlich und altmodisch, die zwar angeblich kaputt ist, aber auf ausdrücklichen Wunsch doch herbeigeschafft wird und voll funktionsfähig ist.

Es gab zwei Umkleidekabinen für Rollstuhlfahrer mit integrierten Aufbewahrungsschränken, was sehr sinnvoll war: Zum einen dauert das An- und Ausziehen bei einem Rollstuhlfahrer und sonstwie Behinderten wesentlich länger als bei einem Fußgänger, mit zwei Kabinen hielten sich die Wartezeiten in Grenzen. Zum anderen muss er seine sieben Sachen gut erreichbar verstauen können. Nun sind die zwei Kabinen durch eine ersetzt worden und der Rollstuhlfahrer muss nun zusehen, wie er seine Kleider in eine der umliegenden, freien Kabinen unterbringt, was praktisch unmöglich ist, weil er ja auch seinen Rollstuhl bewegen muss.

Sollte er dann jemanden gefunden haben, der ihm seine Sachen in einen der Schränke hängt, kann er sie dann aber bei Rückkehr aus dem Bad nicht aus dem Schrank holen, weil der Kleiderbügel sich in einer für ihn unerreichbaren Höhe befindet. Will er dann schließlich noch seine Haare trocknen, sind zwei Haartrockner installiert, die sich nur durch einen permanenten Druck auf einen Knopf bedienen lassen, für einen Behinderten eine Unmöglichkeit! Es ist unglaublich, dass gute Lösungen für Rollstuhlfahrer und Behinderte verschwinden im Zuge einer „Renovierung“, die nicht notwendig war (jedenfalls, was den Rollstuhlfahrer betrifft), die Stadt viel Geld gekostet hat, und für Rollstuhlfahrer das Cosimabad nicht mehr rollstuhlgerecht ist. N. F.

Artikel vom 31.01.2001
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