Bundesfinanzminister besucht das Mehrgenerationenhaus im Harthof

Harthof · Hausaufgaben für Peer

Schon wieder großer Bahnhof: Nach der Bundesfamilienministerin stattete nun der Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (2.v.l.) dem Mehrgenerationenhaus einen Besuch ab.Foto: gf

Schon wieder großer Bahnhof: Nach der Bundesfamilienministerin stattete nun der Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (2.v.l.) dem Mehrgenerationenhaus einen Besuch ab.Foto: gf

Harthof · Schon wieder großer Bahnhof in der Dientzenhofer Straße. Nachdem erst im Februar Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen dem Bewohnertreff »Unter den Arkaden« und heutigem Mehrgenerationenhaus (MGH) einen Besuch abstattete, stattete am vergangenen Montag jetzt ein weiterer prominenter Regierungsvertreter einen Besuch im Harthof ab.

Das Mehrgenerationenhaus »Unter den Arkaden«

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück wollte sich persönlich ein Bild von den Aktivitäten im MGH machen. Mit viel Neugier reiste er an – mit »vielen Hausaufgaben in meinem Rucksack« reiste der Ressortchef »Finanzen« nach rund einer Stunde wieder ab.

Uschi Weber und Sabine Loibl-Gänsbacher, die beiden Leiterinnen im MGH, nutzten jede Sekunde um dem Bundesfinanzminister nicht nur die zahlreichen, ineinander verzahnten ehrenamtlichen Hilfs-, Betreuungs- und Schulungsangebote im MGH zu erklären und aufzuzeigen.

Neben der Besichtigungstour stand auch ein tiefer Einblick in den Verwaltungsapparat auf der Tagesordnung. »Schicken Sie mir nochmal ihre Vorschläge ins Büro. An diesem Thema bin ich sehr interessiert«, steckte Steinbrück Loibl-Gänsbacher auf dem Weg zum Auto noch zu – das will was heißen aus dem Mund des Bundesfinanzministers. Und es kann eigentlich nur heißen, dass ihm Loibl-Gänsbacher einen Tipp zum Geldsparen gegeben haben muss. Loibl-Gänsbacher: »die verschiedenen Einrichtungen im MGH arbeiten mit verschiedenen Ministerien und Abteilungen des Bundes zusammen.

Dass jede dieser Einrichtungen ein anderes EDV-Abrechnungssystem verwendet, verursacht eine Menge Verwaltungskosten«, erklärte die Vorsitzende des Euro-Trainings-Centers ETC im MGH, Loibl-Gänsberger, nach dem Steinbrückbesuch.

Dieser Spartrick ist freilich nur eine kleine Hausaufgabe, die der Finanzminister in seinen »Rucksack gepackt bekommen« haben will. Anlass seines Besuches sei vordergründig nämlich das geplante Gesetzespaket »Hilfe für Helfer« gewesen, so Steinbrück in einem anschließenden Statement. Mit der Initiative wolle das Finanzministerium Maßnahmen zur Förderung von ehrenamtlichen Tätigkeiten vorantreiben. Vor allem steuerliche Vorteile sollen nach den Plänen Steinbrücks Anreize für bürgerschaftliches Engagement geben. Im Gespräch ist daher die Anhebung der sogenannten Übungsleiterpauschale von bisher 1848 Euro auf 2100 Euro. Loibl-Gänsberger wünscht sich diesbezüglich eine Ausweitung der Pauschale auch auf Verwaltungsmitarbeiter.

Auf diese Weise könnten gerade in einer vielfältigen Einrichtung wie dem MGH für Administrative Aufgaben Ehrenämter geschaffen werden. Außerdem haben die beiden Damen auf eine weitere Verwaltungs-Falle aufmerksam gemacht: Das Bewohnercafé. Von den ehrenamtlichen selbst geführt, läuft das Café zum Selbstkostentarif. Die Tasse schwarzen Wachmacher gibt’s hier für 80 Cent – inklusive Mehrwertsteuer, denn Ehrenamt hin, Engagement her; der Fiskus will auch vom Bürgercafé seinen Anteil haben. »Das muss sich doch irgendwie ändern lassen«, forderte Weber. gf

Artikel vom 26.06.2007
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...