Spatenstich für neue Tram-Linie 23: Im Juli ist Baubeginn in der Parzivalstraße

Schwabing · Anschluss für die Parkstadt

Glücklich über den Spatenstich: Wellner, Ministerialdirigent v. bayer. Wirtschaftsministerium, Stadtbaurätin Thalgott, Dr.  Röschinger, Sprecher des Beirats Parkstadt-Schwabing, OB Ude und König, Vorsitzender der MVG-Geschäftsführung (v.li.). F: ms

Glücklich über den Spatenstich: Wellner, Ministerialdirigent v. bayer. Wirtschaftsministerium, Stadtbaurätin Thalgott, Dr. Röschinger, Sprecher des Beirats Parkstadt-Schwabing, OB Ude und König, Vorsitzender der MVG-Geschäftsführung (v.li.). F: ms

Schwabing · Mit Blasmusik und ausnahmslos zufriedenen Gesichtern wurde am gestrigen Dienstagmittag, 20. März, an der zukünftigen Haltestelle »Anni-Albers-Straße« der erste Spatenstich für den Bau der lange geplanten Trambahn-Linie 23 in die Parkstadt Schwabing gefeiert.

Die neue Tram-Linie hatte ja mit etlichen Widerständen zu kämpfen, und zwar laut Ude speziell münchnerischen: »Werde eine Tram eingestellt, gäbe es einen Aufschrei – Und ein gleich großes Verbrechen ist es, eine Trambahn zu bauen.«

So sind bei der Tram 23 zehn Jahre vergangen vom Stadtratsbeschluss 1997 bis zum Spatenstich: dazwischen lagen Diskussionen, Bürgerversammlungen und Verhandlungen mit Anwohnern. Grünes Licht gab erst der Planfeststellungsbescheid im Juni 2006, der von niemandem gerichtlich angefochten wurde. Und auch beim Spatenstich konnten Ude und die zahlreich anwesende Politprominenz, von Regierungspräsident Christoph Hillenbrand über diverse Stadträte bis zu den Vertretern der Bezirksausschüsse Schwabing-West und Schwabing-Freimann, aufatmen.

Keine Trambahngegner weit und breit störten die Feier. »Gut gemacht!« befand auch das Flugblatt über das 50-Millionen-Euro-Projekt, wovon der Freistaat 11,4 Millionen Euro zuschießt. Die Strecke verläuft von der Münchner Freiheit auf der Leopoldstraße bis zum Parzivalplatz und dann entlang einer ehemaligen DB-Industriebahnstrecke bis zum Frankfurter Ring. Sie ist rund drei Kilometer lang und hat sieben Haltestellen. Etwa acht Minuten beträgt die Fahrzeit von der Münchner Freiheit zur Endhaltestelle Schwabing Nord. Geplant ist zunächst ein 10-Minuten-Takt. Damit die Parkstadt-Tram mit dem übrigen Tramnetz verknüpft wird, entsteht zwischen Parzivalstraße und Scheidplatz ein Betriebsgleis.

Der Bau der neuen Tram dauert zwei Jahre. 2009 soll sie in Betrieb gehen. Bereits in diesem Februar wurden entlang der Strecke erste Bäume gefällt, die aber wieder ersetzt werden. Nach dem Spatenstich folgen weitere Vorbereitungen: Leitungen müssen gelegt werden und die ehemalige Gütergleis-Trasse wird vom Kampfmittelräumdienst auf Bomben-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht und muss eventuell geräumt werden.

Ab Mitte Juli beginnen dann die Gleis- und Straßenbauarbeiten in der Parzivalstraße. Die Arbeiten am Scheidplatz folgen in den Sommerferien. Im Juli starten die Arbeiten für die zwei Trambahn-Brücken über den Nymhenburg-Biederstein-Kanal und das 84-Meter-Tragseil-Werk über die Schenkendorfstraße. Ebenfalls noch in diesem Jahr beginnen die Gleis- und Straßenbauarbeiten im Bereich Parzivalplatz bis Frankfurter Ring. Ab Frühjahr 2008 laufen die Bauarbeiten an der Münchner Freiheit und in der Leopoldstraße.

Informationen zur neuen Tram gibt es in den MVG-Kundencentern Marienplatz, Poccistraße und Sendlinger Tor oder im Internet unter www.mvg-mobil.de. Ab Mai kann man sich in einem Info-Container am Kölner Platz über das Gesamtprojekt informieren. M. Schmid

Artikel vom 20.03.2007
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