Vom letzten Schultag, japanischen Gottesdiensten und Joseph Ratzinger

In Moosach macht Kultur richtig Spaß

Gottesdienst mit Hiroyuki Tamura – das kommt den Moosachern japanisch vor.

Gottesdienst mit Hiroyuki Tamura – das kommt den Moosachern japanisch vor.

Aus einer jahrzehntelangen Tradition heraus hat sich in Moosach eine Gemeinschaft entwickelt, die in München ihresgleichen sucht. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Gesamtverein Moosach, unter dessen Dach die zahlreichen Vereine des Stadtteils eine kulturelle Vielfalt entwickelt haben, die einerseits unterhält, andererseits aber auch verbindet und damit einen wichtigen Beitrag zur Integration leistet. Die »Zuagroasten« möchten nämlich dazugehören.

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

Besonders hervorgetan hat sich der Kulturverein »Die Linie 1«. Ohne sich untreu zu werden, hat der Verein sein Gesicht in einem langwierigen Prozess verändert. Dazu kommt der für den Verein glückliche Umstand, dass der Verein mit dem Kultur- und Bürgerhaus im Pelkovenschlössl eine optimale »Bühne« gefunden hat. Der Verein will seinen Weg auch im neuen Jahr unter seiner Vorsitzenden Hiltraut Pusch-Zilker fortsetzen.

Es ist fester Bestandteil im Moosacher Kalender: das traditionelle Maibaumfest. In diesem Jahr hat es einen neuen Baum gegeben, der beinahe geklaut worden wäre. Jetzt wacht er wieder über den Moosacher St.-Martins-Platz und lädt auch im neuen Jahr wieder zur Feier in den Mai ein.

Wenn es sie nicht gäbe, würden die Moosacher etwas vermissen: die Stadtteil-Kulturtage. Was da alljährlich an kulturellen Highlights geboten wird, bedarf schon einer besonders intensiven Vorbereitung. Und dann sind es nicht (nur) die Feuilleton-Hengste, die sich freuen können – die Stadtteil-Kulturtage machen Kultur zum Erlebnis.

Seine Arbeit hat ihm Spaß gemacht, auf seinen Ruhestand hat er sich gefreut: Bernhard Ritzler hat seinen letzten Schultag als Rektor der Artur-Kutscher-Realschule gehabt. Aber er hat versprochen: »Ich bleibe den Moosachern erhalten« – am liebsten mit seiner großen Leidenschaft, dem Theater.

Das gibt es nur in Moosach: ein christlicher Gottesdienst in japanischer Sprache. Prediger Hiroyuki Tamura kann Woche für Woche nur wenige Besucher begrüßen, da es schon in Japan nur wenige Christen gibt. Entsprechend gibt es anderswo noch weniger japanische Christen. Aber Tamura hält sich wacker und bietet den Gottesdienst auch weiterhin an. Übrigens auch für Deutsche. Der Predigttext wird in deutscher Sprache ausgeteilt. Der Gottesdienst findet regelmäßig sonntags um 14.30 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche, Hugo-Troendle-, Ecke Gubestraße, statt.

Moosach und Papst Benedikt XVI. – schon vor über 50 Jahren hat die Geschichte ihren Anfang genommen, als Joseph Ratzinger für kurze Zeit in Moosach als Pfarrer gearbeitet hat. Vielleicht hat er auf seinem Weg vom Vatikan nach Köln zum Weltjugendtag 2005 an »sein« Moosach gedacht. Tausende junge Pilger aus Italien haben den Weg über den Münchner Stadtteil gemacht und sich dort am Vorprogramm des Weltjugendtages beteiligt. Und wenn Benedikt XVI. im nächsten Jahr nach München kommt, dann ist er den Moosachern wieder ganz nah – nicht nur im Herzen.

Einen Blick in die Kunstfertigkeit vergangener Jahre konnten die Moosacher bei ihrem Kunsthandwerkermarkt am Pelkovenschlössl werfen. Die Veranstaltung war einer der absoluten Höhepunkte des Kulturjahres.

So ein »Pech«: sich beim Strippen erwischen und dann vor den Kadi, den Richter Bremmeisl, zerren lassen. Der hat Michael Satzik ohne Gnade zum Faschingsprinzen verurteilt. Und damit haben die Moosacher und ihr Faschingsclub bis Aschermittwoch einen närrischen Regenten.

Artikel vom 28.12.2005
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