Billy Idol feiert sein Comeback – auch, wenn er keine „Sweet Sixteen“ mehr ist

München - Zurückgekommen, um zu bleiben

Kultrocker Billy Idol: „Warum soll ich aufhören?“  	Foto: VA

Kultrocker Billy Idol: „Warum soll ich aufhören?“ Foto: VA

Billy Idol („Sweet Sixteen“) ließ wahrlich keine Station im Rock’n’Roll-Biz aus: Sex, Drogen, Absturz, Frauen, Absturz, Absturz – alles war dabei. Erstaunlich ist, dass er trotz aller Eskapaden jung und vor allem sexy geblieben ist. Jetzt, gut 20 Jahre nach seinem Welterfolg mit „Rebel Yell“, macht der Bilderbuch-Rebell mit dem schockblonden Punker-Haar einmal mehr von sich reden: mit seinem neuen Album „Devil’s Playground“.

Doch obacht: Nicht nur Idol selbst, auch der Preis für seine Konzerte sind wild geblieben: 43 Euro plus Gebühren kostet der Spaß am Sonntag, 4. Dezember, ab 20 Uhr im Zenith.

Vor allzu großen Erwartungen musikalischer Art sei allerdings gewarnt: Der Brite trat in den letzten zwölf Jahren kaum als Sänger in Erscheinung – von seinen Best-Of-Alben und seinem Auftritt in der Komödie „Eine Hochzeit zum Verlieben“ mal abgesehen. Und auch sonst hat der Kultrocker der 80er viel unternommen, um ein braver Familienvater zu werden: „Ich wollte nie, dass meine Kinder mitbekommen, dass ich Alkohol trinke und wilde Partys feiere. Ich habe das immer vor ihnen geheim gehalten, damit sie merken, dass sie eigentlich einen ganz normalen Daddy haben“, erzählte er jüngst. Und weiter: „Ich habe heute Müsli und Rühreier gefrühstückt. Ich bin nicht immer der durchgeknallte Freak, der eine Flasche Wodka zum Frühstück trinkt.“

Geboren ist Billy Idol im Jahr 1955 – fünf Jahre, nach der Geburt des Rock’n’Roll. Mitte der Siebziger hatte er sich den ersten Punks in London angeschlossen, 1976 mit Kumpel Tony James die Band „Generation X“ gegründet, die neben den „Sex Pistols“ und „The Clash“ als Urväter des britischen Punk gelten.

1981 wurde es Idol in der englischen Punkszene zu eng – er ging nach Amerika – und avancierte zum Superstar. Seine Punk-Roots mixte er mit tanzbaren Elementen und anzüglichen Texten, seine Videos liefen in Heavy Rotation auf dem damals brandneuen Sender MTV.

Nach zwölf Jahren Pause ist er nun, mit 50 Jahren, zurückgekommen ins Musikgeschäft – und will, auch wenn er keine „Sweet Sixteen“ mehr ist, erst mal dabei bleiben, wie er jüngst sagte: „Warum soll ich aufhören? Frank Sinatra hab ich gesehen, da war er 84 und topfit. Warum soll ich aufhören? Cher ist noch dabei – warum soll ich aufhören? Alle sind noch da draußen – warum sollte ich aufhören? Meine erste LP hieß ‚Don’t stop – Billy Idol’ – und jetzt stoppt ihr mich auch nicht!“ Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 01.12.2005
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