Weniger Lärm und weniger Gestank: Der beliebte Markt putzt sich heraus

Zentrum · Viktualienmarkt deluxe

Damit der Viktualienmarkt schöner wird, entsteht derzeit auf der süd-westlichen Seite des Marktes, der Frauenstraße, eine Abfallentsorgungsstation.	Foto: gf

Damit der Viktualienmarkt schöner wird, entsteht derzeit auf der süd-westlichen Seite des Marktes, der Frauenstraße, eine Abfallentsorgungsstation. Foto: gf

Zentrum · Pünktlich zum Sommer können Münchner und Touristen wieder ungestört über den Viktualienmarkt schlendern – ohne Müllfahrzeugen in die Quere zu kommen, ohne stinkenden Abfallgeruch in der Nase und ohne den Ausblick auf die staubige Baustelle an der Ecke Westenrieder- und Frauenstraße.

Der Münchner Viktualienmarkt

Denn hier wird momentan eine neue Abfallentsorgungsstation gebaut, die nach der 1990 eingeführten Mülltrennung und dem Verbot von Wegwerfgeschirr 1991 eine weitere ökologische Bereicherung des Marktes bringen wird. Durch die Veränderungen in der Müllbeseitigung ist in den vergangenen Jahren die anfallende Müllmenge um etwa 40 Prozent auf 996 Tonnen Abfall gesunken und jetzt werden auch die stinkenden Abgase der Müllfahrzeuge reduziert, die bisher aufwändig rangieren mussten.

In Zusammenhang mit der Errichtung der zentralen Entsorgungsanlage bekommen die Freibankmetzger als Ersatz für ihre bisher wackligen Pavillonstände eine neue, offene, 200 Quadratmeter große Markthalle. Damit wird die »Hinterhofidylle an dieser Seite des Marktes beseitigt«, so Christine Sohn, Architektin von Halle und Müllanlage.

Die neue Müllstation ist eine umweltfreundliche Holzkonstruktion aus drei Containern, die jeweils 25 Kubikmeter Abfall fassen können und besonders geruchsarm sind, was neben Einkäufern und Standbesitzern auch den Anwohnern am Viktualienmarkt entgegen kommt. Durch diese beiden Veränderungen »soll der Viktualienmarkt im Sommer in voller Schönheit erstrahlen«, sagt Kommunalreferentin Gabriele Friderich über das 1,3 Millionen Euro teure Bauprojekt.

Zusätzlich werden im Juli auch die Umbauarbeiten an der Schrannenhalle neben dem Viktualienmarkt abgeschlossen sein. Auf 2.500 Quadratmetern wird dann das Angebot des Viktualienmarkts durch Läden und Veranstaltungen in den Bereichen Handwerk, Gastronomie und Kultur ergänzt. Die letzten derart umfangreichen Baumaßnahmen auf dem Viktualienmarkt fanden übrigens direkt nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Damals überlegte man sogar, den heute so beliebten Markt ganz aufzugeben. Doch inzwischen ist der Markt nicht mehr aus München wegzudenken – als Paradies für Feinschmecker und als Ziel für Touristen aus aller Welt auf der Suche nach bayerischen Spezialitäten.

Deshalb hat sich die Stadt auch für ein solch »beispielloses Umbau-Volumen« entschieden, um den fast 200 Jahre alten Viktualienmarkt attraktiver zu machen. Ab Juli finden also nicht nur gammliges Obst und Gemüse den richtigen Platz – auch ein Spaziergang zwischen den kulinarischen Köstlichkeiten am Markt wird noch schöner werden. Janina Lichnofsky

Artikel vom 22.03.2005
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