Politisch haderte der Norden zwischen Spar- und Leistungszwang

Tumulte, Vandalen und ein Grundstein

Münchner Norden · U-Bahn, Stadion, Autobahn, Ballhaus – der ganze Münchner Norden scheint (flüchtig) rückblickend eine einzige Baustelle zu sein. Lärmschutz, Geldnöte und Investitionslücken wie auch ehrgeizige Initiativen standen im Mittelpunkt manch heißer Debatte. Ach ja, und dann gab es da noch das viel zu schöne Wetter.

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

Der achtspurige Ausbau der A9 bei Garching wirft bereits im April seine Schatten voraus. Genauer gesagt geht’s viel mehr um die befürchtete Lärmbelastung. Das Innenministerium kommt den Vorstellungen der Garchinger und den Grenzwerten zwar mit Flüsterasphalt und Tempolimit-Zusagen entgegen – doch ob das auch nachts ausreichend schützt? Nach Ansicht der Stadt Garching schon: Nach einer tumultartigen Stadtratssitzung sahen sie schließlich von einer Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss ab.

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Lärmsorgen plagen die Oberschleißheimer indes keineswegs. Im August schließt sich der Radl-Ring zwischen Dachau und dem Aumeister (Freimann) in Oberschleißheim. Landrat Hans-Jörg Christmann, Münchens OB Christian Ude und die Oberschleißheimer Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler eröffneten ein 30 Kilometer langes Teilstück entlang der historischen Kanäle zwischen den Schlössern Schleißheim und Dachau. Das Beste daran: Kein Lärm, keine Abgase und rechtzeitig zur BUGA fertig.

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Doch der Sommer hat auch seine Schattenseiten: In Unterschleißheim scheint einigen die Hitze etwas zu Kopf gestiegen zu sein. Im August häufen sich die Fälle von Vandalismus. Nicht nur eine Belastung für den Stadtsäckel – auch das Image könnte Schaden nehmen. Dabei hatte sich Bürgermeister Rolf Zeitler gerade kurz zuvor wieder einmal international engagiert: Unterschleißheim ist seit Juni Städteparter mit Zengöalja (Ungarn). Und weil gute Freunde auch gerne große Feste feiern möchten, wurde kurzerhand noch im selben Monat der Grundstein für das Ballhausforum gelegt. Der Event-Mamut-Bau soll nicht nur ab Mitte 2005 für Stadt, Forum GmbH und Sportveranstaltungen genutzt werden, sondern ist ganz nebenbei auch noch eine der größten Investitionen im Bereich München.

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Da wäre es auch an der Zeit für die Nachbargemeinde Oberschleißheim, Investitionen zu planen. Und zwar in Sachen Krippenplätze – an Bedarf mangelt es nicht, allein bei entsprechenden Einrichtungen herrscht derzeit absolute Fehlanzeige. Eine Elterinitiative soll’s nun richten. Wird sich da 2005 was regen?

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»Vielleicht wär ja ein Förderverein die richtige Initiative?«, dachten sich die Freunde der Echinger Wasserwacht und versuchen in Vereinsformation Jugendarbeit und Wasserwacht-Ausstattung mit Hilfe der regionalen Wirtschaft zu fördern und zu erhalten.

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Regionale aber auch internationale Wirtschaft war zu Gast bei der diesjährigen UGA. Der neue Veranstalter hatte es geschafft sogar Gäste aus dem fernen China auf die Gewerbeschau zu locken. Doch auch wenn die Präsentation der Partnerstadt Jinhua mit einem Dutzend chinesischer Unternehmen einen Superlativ markierte – Die erwarteten Zuschauerzahlen blieben leider aus. »Das Wetter war schuld«, war die gängige Erklärung der Veranstalter. Zu gut sei es gewesen.

Artikel vom 29.12.2004
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