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Mehr Platz für Schüler, weniger Beton in der Isar: die Stadtteilthemen 2004
Bürger bleiben am Ball
2004 war ein aufregendes Jahr im Münchner Osten: Erinnern Sie sich mit dem Jahresrückblick im Haidhausener Anzeiger auf Seite .., .. und ... Fotos: Archiv
Haidhausen-Au-Berg am Laim-Ramersdorf · Zwischen den Jahren: das alte Jahr ist noch nicht ganz Geschichte, und das neue hat noch nicht begonnen. Ideale Zeit, sich zurückzulehnen, einen Blick zurück zu richten. Aber gleichzeitig auch nach vorne: Was ist passiert 2004, worüber wurde gestritten, welche Projekte wurden angestoßen?
- Themenseite Jahresrückblicke: Jahresrückblicke für alle Bewohner der Stadtviertel im Verteilungsbereich der Münchner Wochenanzeiger
Gegen den Willen einer breiten Stadtratsmehrheit entschieden die Bürger im November, dass künftig kein Gebäude in München höher werden darf, als die Türme der Frauenkirche sind. Kein Haus über 99 Meter – diese Bürgerentscheidung betrifft vor allem die östlichen Stadtteile.
Derzeit gibt es ein Hochhaus in Berg am Laim, ein zweites ist in Bau, ein drittes ist in Zamdorf in Planung. Dass große Investitionsvorhaben wie der Bau von Hochhäusern auch für die Öffentlichkeit in Form von Arbeitsplätzen oder Verkehrserschließung und nicht nur für die Investoren einen Gewinn brächten, diese Argumentation des Bezirksausschusses Berg am Laim (BA 14), der geschlossen zu einem klaren »Nein« beim Bürgerentscheid der Hochhausgegner aufgerufen hatte, beeindruckte die Mehrheit der Münchner nicht.
Während diese Diskussion für die Allgemeinheit erstmal auf Eis gelegt ist, wird ein anderes brisantes Thema den BA 14 auch im kommenden Jahr stark beschäftigen: akute Platzprobleme an Berg-am-Laimer Schulen.
Und wie sich bei einem Treffen mit den Schulleitern der Berg-am-Laimer Schulen herausstellte, ist alles weitaus schlimmer, als die BA-Mitglieder befürchtet hatten. In fast allen Schulen fehlt es an Raum. Und dies nicht für irgendwelche Zusatzangebote, sondern für den Regelunterricht. Verschärft wird dies durch die neue Schulplanung des Kultusministeriums, die eine Mittagsbetreuung an vielen Schulen zwingend notwendig macht, wofür es aber erst recht keine Räumlichkeiten gibt. Der BA bereitet einen Grundsatzbeschluss vor. Zweimal im Jahr will sich der Schulausschuss mit den Schulleitern treffen, um Probleme zu klären.
Das am-Ball-bleiben scheint sich bereits in Sachen Isarrenaturierung gelohnt zu haben. »Wir haben enorm viel erreicht«, bilanziert Adelheid Dietz-Will, Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5): »das Flussbett bis zum Corneliuswehr wird naturnah ausgebaut statt mit einem zweiten Kanal. Nur wie es mit dem Wehr weitergeht, ist noch umstritten.« BA und Bürger sind für einen Abriss. Der Stadtrat will im Februar entscheiden.
»Frustrierend«, empfindet dagegen Dietz-Will die schleichende Verarmung des scheinbar schnieken Stadtteils. Die Stadt nutze kaum noch ihr Vorkaufsrecht. Zugunsten von Eigentumswohnungen würden weniger gutsituierte Mieter den Stadtteil letztendlich verlassen. Weil das Kommunalreferat rein betriebswirtschaftlich handle, müsste die Folgen das Sozialreferat tragen. Öffentlich stärker wahrgenommen wird sicher der Start der Parklizenzierung 2005: denn mancherorts gibt es in derselben Straße verschiedene Parkregelungen – und das, schätzt Dietz-Will, wird bei den Bürgern am Anfang für Unruhe sorgen. Michaela Schmid
Artikel vom 28.12.2004Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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