Schüler am Moosacher Gymnasium lernen am Exempel für das Berufsleben

Schule GmbH & Co. KG

Die zehn »Jungunternehmer« des Moosacher Gymnasiums präsentieren ihren entwickelten Prototypen.	Foto: ta

Die zehn »Jungunternehmer« des Moosacher Gymnasiums präsentieren ihren entwickelten Prototypen. Foto: ta

Moosach · Schon in der Schule Erfahrungen für das spätere Geschäftsleben sammeln. Das Gymnasium München Moosach macht’s möglich. Zehn Schüler der 10. und 11. Klassen nehmen dort am Junior-Projekt des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft teil.

Das Projekt wird in der Schule als Wahlfach angeboten. Aufgabe der Schüler ist es, eine Firma zu gründen – mit allen Pflichten und Rechten, die damit verbunden sind. So wurde das Moosacher »Geschäftsleben« um eine Computerfirma, die »Creative PC« erweitert. »Eigentlich wollten wir Textilien individuell bedrucken«, erklärt Sonja Militz.

»Aber das wäre zu kostenintensiv gewesen. Darum haben wir uns für einen PC-Vertrieb entschieden.« Der brummt mittlerweile, wie die 16-jährige Vorstandsvorsitzende erfreut berichtet. Ein PC ist schon verkauft und weitere Aufträge sind schon vorhanden.

Die Gruppe hat für das Projekt eine reale Firma gegründet – mit den zehn Schülern als Vorstand. »Das Grundkapital mussten wir durch Anteilsscheine (zehn Euro pro Stück) beschaffen«, berichtet Tobias Zeitz, Marketingleiter bei »Creative PC«. Jeder der Schüler hat so eine »Aktie«, der Rest ging an Mitschüler, Verwandte und Bekannte.

Mit diesem Kapital wird nun gewirtschaftet. Mit Unterstützung, denn ein Lehrer betreut das Projekt als Schulpate. Karl-Heinz Forsteneichner, Lehrer für Wirtschaft und Recht, gibt hilfreiche Tipps: »Ich helfe bei Fragen wie etwa zur Buchführung und achte darauf, dass die Regularien und Termine eingehalten werden. Den Rest müssen die Schüler ganz selbständig schaffen.«

Über die gelegentliche Hilfe sind Sonja, Tobias und Co. nicht unglücklich: »Herr Forsteneichner macht das sehr gut«, lobt Sonja. »Er gibt uns auch mal Anstöße, wenn wir nicht ganz weiterkommen.«

Hilfe gibt es aber auch bei regelmäßigen Workshops des Wirtschaftsinstituts.

Bisher läuft der Laden aber sehr gut. Die Geschäftsidee der zehn Jungunternehmer scheint aufzugehen, kommt sie doch aus der eigenen Erfahrung. »Wir richten uns mit unserem Produkt hauptsächlich an Schüler der 5. bis 6. Klasse«, erklärt Technik-Leiter Elias Hewig. »Durch das G8-Gymnasium bekommen die nämlich Informatik als Schulfach hinzu. Daher wollen wir ihnen PCs anbieten, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind.«

Das Angebot der »Creative PC« beinhaltet auch eine halbstündige Einführung und PC-Schadensbehebung als Nachbetreuung vor Ort. Alles kostenlos für den Kunden. Über ihre Geschäfts- und vor allem Lernerfolge müssen die Schüler regelmäßig Rechenschaft abliefern. Die Protokolle werden an das Institut in Köln geschickt und es werden Versammlungen abgehalten. Die nächste, eine Vollversammlung für die »Investoren«, findet bereits am 13. Dezember statt.

Bis Ende des Schuljahres müssen sich die jungen Unternehmer noch ins Zeug legen. Dann nämlich endet das Junior-Projekt. Den bis dahin hoffentlich erzielten Profit werden die Aktionäre erhalten und die Firma wird wieder aufgelöst »Außer wir haben so großen Erfolg, dass wir viel Geld mit der Firma verdienen«, grinst Tobias. »Dann führen wir die Firma einfach selbst weiter. Schließlich werden einige von uns nächstes Jahr 18 Jahre alt und so geschäftsfähig.« Tobias Aumüller

Artikel vom 25.11.2004
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