U-Bahn-Erweiterung wird die Geduld der Moosacher auf die Probe stellen

100 Kieslaster pro Tag

Moosach · Es war die wohl schockierendste Nachricht bei der Anliegerinformationsveranstaltung am vergangenen Dienstagabend im Schulzentrum in der Gubestraße. Bis zu einhundert Laster täglich werden über die Bunzlauer Straße donnern und den Aushub der Vortriebsmaschinen von der U-Bahnbaustelle weg befördern. Die Anlieger, die vom Baureferat eingeladen worden waren, nahmen es aber gefasst hin.

An die 100 Anwohner der vom U-Bahnbau betroffenen Straßen waren gekommen um sich genau bei den zuständigen Experten des Baureferats zu informieren.

Bitte einsteigen! Von der City bis zum Moosacher Bahnhof

Martin Wohlketzetter, der stellvertretende Leiter der Abteilung Rohbau, stellte die Bauweise in einem Diavortrag dar und ließ dabei auch die Katze aus dem Sack was die Belastungen anbelangt. »Die Vortriebsmaschinen fördern täglich 1.200 Kubikmeter Schutt aus dem Schacht«, erklärte Wohlketzetter. »Da ein Laster zirka 12 Kubikmeter Fassungsvermögen hat«, ergänzte Beda Weidemann, örtlicher Bauleiter, »werden rund einhundert Laster täglich für den Abtransport über die Baubergerstraße stadtauswärts sorgen müssen.«

Dies gelte für die etwa zwei Jahre, die der Bau des U-Bahnschachts im Vortriebsverfahren in Anspruch nehmen würde. Denn aus Sicherheitsgründen müsse rund um die Uhr gebohrt werden. Unterirdisch, wodurch kein Lärm entstehe, so die Experten.

Erstauntes Stirnrunzeln im Publikum, dann Schulterzucken, Kopfschütteln. Doch statt zu protestieren, informierten sich die Anlieger lieber gründlich über die bevorstehenden Bauarbeiten. Schließlich soll es schon Ende Oktober, Anfang November endgültig losgehen und so gab sich das zehnköpfige Team des Baureferats rege Mühe die zahlreichen Fragen im Anschluss an den Vortrag in Einzel- und kleinen Gruppengesprächen zu beantworten.

»Man möchte ja schließlich wissen in wie weit einen das persönlich betrifft«, stellte Manuela Eichermüller, Anwohnerin in der Siegmund-Schacky-Straße fest. »Wie lange wird es dauern? Komme ich nach der Sperrung der Pelkovenstraße noch in meine Tiefgarage? Aber Herr Heinze (örtlicher Bauleiter, Anm. d. Red.) hat all unsere Fragen wirklich sehr ausführlich beantwortet.« Ähnlich ging es auch den anderen Anwohnerinnen und Anwohnern, die mit dem Gefühl umfassend informiert worden zu sein nach Hause gingen.

Für die 4,2 Kilometer lange Strecke des U-Bahnneubaus werden einige Verkehrstechnische Änderungen in der Pelkovenstraße vorgenommen. Die Buslinien 36 und 41 sind bereits über die Feldmochinger- und Dachauer Straße umgeleitet. Dies wird auch künftig für den normalen Durchgangsverkehr gelten. Da die Bahnhöfe und Ausgänge am St.-Martins-Platz und in der Plauener Straße in offener Bauweise realisiert werden, muss der Verkehr in der Pelkovenstraße stark eingeschränkt werden. Diese wird ab Ende Oktober nur noch für Anlieger geöffnet sein. Es bleibt zu hoffen dass sich Fremde auch daran halten.

Um die Anwohner auch während der Bauzeit umfassend informieren zu können und Unklarheiten gar nicht erst entstehen zu lassen, wird spätestens bis Ende des Jahres ein Infocontainer an der Ecke Bauberger-/Gubestraße aufgestellt werden.

Außerdem stehen Infotelefonnummern zur Verfügung. Für technische Fragen sind die Bauleiter Heribert Heinze und Beda Weidemann unter Tel. 14 33 53 03 zu erreichen. Sonstige Fragen beantwortet das Team des Baureferats unter den Nummern 23 36 16- 44, -49, -43 oder -48. Und im Internet sind Infos unter www.mvg-mobil.de zu finden.

Tobias Aumüller

Artikel vom 07.10.2004
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