365 Tage im Stadtteil

Das bewegte Münchens Osten: Brücke St. Emmeram, Richard-Strauss-Tunnel, Mobilfunkanlagen. Fotos: Archiv

Bogenhausen · Schon der römische Nationaldichter Vergil sagte: »Sed fugit interea, fugit inreparabile tempus...«. Heute würde man »Aber es flieht unterdessen, es flieht die unwiederbringliche Zeit« sagen, oder auch »Verflixt, wie die Zeit vergeht«.

Die Aussage ist und bleibt aber die selbe: Im Alltag mit all den kleinen und großen Sorgen, schönen und weniger schönen Augenblicken vergehen die Tage immer schneller und ehe man sich versieht ist wieder eine Woche, ein Monat, ein Jahr vergangen. So wie das Jahr 2002.

Die so heiß ersehnten Feiertage über Weihnachten, Silvester und Heilige Drei Könige sind schon wieder vorbei. 2003 hat begonnen und wir haben 2002 ein für allemal hinter uns gelassen – mit all seinen Hoffnungen, Schrecken, Wünschen und Träumen. Dabei war 2002 wirklich ein bewegtes Jahr, nicht nur weltpolitisch, weltwirtschaftlich und wissenschaftlich und ..., sondern auch stadtteilspezifisch direkt hier vor der eigenen Haustür im eigenen Stadtteil. Nur dass man oft gerade das, was so nahe liegt zu übersehen und zu vergessen neigt.

Denken Sie bei dem Wort »Wahlen« zum Beispiel nur an die Bundestagswahl und ihre Folgen, oder auch an die Kommunalwahl? Im März wurden nämlich auch Bezirksausschüsse, Stadträte und Bürgermeister gewählt.

Viele Assoziationen ruft zweifelsohne auch der Name »Richard-Strauss-Tunnel« hervor. Erst im Mai hatte der Bauausschuss den Weg für den 1,5 Meter langen Richard-Strauss-Tunnel vom Leuchtenbergring bis zum Effnerplatz freigemacht. Doch dann hielt im Sommer die Sorge Einzug, denn »München ist pleite«, so die traurige Meldung. Seitdem ist sparen angesagt und auch das Tunnel-Projekt schien gefährdet.

Oder erinnern Sie sich noch daran, als der Brandteufel unterwegs war? Auch wenn es manchem Spaziergänger und Jogger schon wie eine Ewigkeit vorkommen mag, es ist erst vier Monate her, dass die Oberföhringer St. Emmeram-Brücke vollkommen niedergebrannt ist.

Na, hätten Sie es noch gewusst? – Nicht alles, oder? – Deshalb haben wir, die Münchner Wochenanzeiger, uns für das beginnende Jahr 2003 etwas ganz Besonderes ausgedacht: Wir präsentieren Ihnen in den kommenden Wochen Ihren ganz speziellen Stadtteil-Jahresrückblick: Was ist passiert? Worüber haben sich die Bürger gefreut und worüber geärgert?

»Die Zeit, die sich ausbreitet, ist die Zeit der Geschichte. Die Zeit, die hinzufügt, ist die Zeit des Lebens. Und die beiden haben nichts gemeinsam, aber man muss die eine nutzen können wie die andere.« (A. de Saint-Exupéry, 1900-44) sm/ms

Artikel vom 08.01.2003
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