Nächste Woche endet die Ausschreibungsfrist für das »Einstein« Kulturzentrum

Investor dringend gesucht!

Die »Latin Percussion School« ist nur ein Bestandteil des »Einstein«. Sie soll unbedingt in den Räumen bleiben. Foto: ct/Privat

Die »Latin Percussion School« ist nur ein Bestandteil des »Einstein«. Sie soll unbedingt in den Räumen bleiben. Foto: ct/Privat

Über drei Monate ist es her, dass der Stadtrat den Beschluss gefasst hat, aus finanziellen Gründen einen privaten Investor für das Einstein Kulturzentrum in der Einsteinstr. 42 zu suchen.

Mitte März hat die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) als Eigentümerin mit der Ausschreibung begonnen. Am 8. April endet die Frist. Viele Haidhauser befürchten, dass damit wohl das Aus des ehemals gefeierten Kulturobjektes endgültig besiegelt ist. Bislang wurde das »Einstein« von der »Kultur Kooperative«, einem Zusammenschluß des Jazzclub »Unterfahrt«, des Freien Musikzentrums, des Theaters rechts der Isar und des Kim Kinderkino betrieben. Doch technische sowie organisatorische Schwierigkeiten und nicht zuletzt leere städtische Kassen brachten das Projekt ins wanken. »Die Kosten konnten nicht mehr gedeckt werden, deshalb hat sich der Stadtrat im Dezember letzten Jahres ssen, einen privaten Investor zu suchen«, erklärt Christoph Höfig vom Kulturreferat. Ein »Betreiber bzw. Investor, der für diese Räumlichkeiten im Rahmen der sozio-kulturellen Nutzung (...) ein tragfähiges Gesamtkonzept entwickelt und umsetzt« sollte es laut Ausschreibung sein. Einige Auflagen gibt es für den neuen Investor allerdings: Die Besucherzahl ist beschränkt, genauso wie die Lärmbeschallung. Auch eine Voll-Gastronomie kann es laut Kulturreferat dort nicht geben, lediglich eine »Pausen-Küche«. Die Nachbarschaftsverträglichkeit muß natürlich unbedingt gewährleistet sein, eine Disco oder ähnliches geht also nicht«, weiß Christoph Höfig. So bleibt nur noch die Frage, was aus den Einrichtungen wird, die derzeit im »Einstein« beheimatet sind. Der Jazzclub »Unterfahrt« muß auf jeden Fall übernommen werden«, erklärt Höfig. Auch für die Erhaltung des Kinderkinos »KIM« und der »Latin Percussion School« setzt sich die Stadt ein. Gerade die »Latin Percussion School« soll auf Grund ihrer Einzigartigkeit unbedingt im »Einstein« bleiben. Pro Semester besuchen dort über 200 Teilnehmer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum die Kurse, die von hochkarätigen Dozenten abgehalten werden. Claudia Frodien, Geschäftsführerin des Freien Musikzentrum ist mehr als zuversichtlich: »Wir führen sehr konstruktive Gespräche mit der Stadt. Der Unterricht geht auf jeden Fall weiter.« Eine Verlegung der »Latin Percussion School« kommt laut Claudia Frodien ebenfalls nicht Frage. Und zu einem »Zentrum für zeitgenössische Musik«, wie es sich das Kulturreferat für das »Einstein« gewünscht hatte, gehört die »Latin Percussion School« unbedingt dazu. Die entgültige Entscheidung über den künftigen Betreiber fällt der Stadtrat in seiner Vollversammlung im Juli.

Artikel vom 03.04.2002
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