Christian Reitz und Oliver Geis behaupten sich beim Weltcup in München

Zweimal Silber für deutsche Sportschützen

Silber für Oliver Geis: Der Pistolenschütze ist sehr zufrieden mit seiner Leistung. Zu recht.   Foto: DSB

Silber für Oliver Geis: Der Pistolenschütze ist sehr zufrieden mit seiner Leistung. Zu recht. Foto: DSB

München · Im vergangenen Jahr haben die deutschen Sportschützen eine Goldmedaille beim Weltcup in München verpasst. Nach acht von zehn Wettbewerben haben sie aber zwei ordentliche zweite Plätze geholt. Christian Reitz (Luftpistole) und Oliver Geis (Schnellfeuerpistole) mussten jeweils nur einem Konkurrenten den Vortritt lassen.

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Am zweiten Wettkampftag des ISSF Weltcups in München konnten die deutschen Athleten erstmals über Edelmetall jubeln: Christian Reitz zeigte mit der Luftpistole sein Können und gewann in einem spannenden Wettkampf die Silbermedaille. Dagegen verpassten die Sportpistolen-Schützinnen sowie die Männer im Dreistellungskampf mit dem Kleinkaliber-Gewehr die Finals.

Schnellfeuer-Olympiasieger Christian Reitz zeigte seine Ausnahmestellung im Pistolensport. Bei seinem sechsten Weltcup-Wettkampf in diesem Jahr holte er seine sechste Medaille. Nach viermal Silber und einmal Bronze in Mexiko und Südkorea fügte er in München die fünfte Silbermedaille hinzu.

Der Coup deutete sich bereits in der Qualifikation an, die er als Zweiter abschloss: »586 kann man schon so stehen lassen, aber der ein oder andere Zehner wäre noch mehr drin gewesen«, so der Perfektionist danach. »Es ist vielleicht ein kleiner Vorteil, dass ich die Halle kenne. Ich werde angreifen und mit Sicherheit nicht defensiv das Finale angehen«, sagte Reitz im Vorfeld des Finals. Dort begann er nervös und hatte mit 48,4 Ringen in der ersten Fünferserie einen für seine Verhältnisse schwachen Start. Was folgte, war eine Aufholjagd in Richtung Spitze. Nur der Ukrainer Oleh Omelchuk war nicht zu schlagen, musste dafür aber auch Weltrekord schließen.

Die deutschen Sportpistolen-Schützinnen hatten die Aufgabe, ihr schwächeres Ergebnis vom Vortag (Präzision) im Duell-Teil wieder wettzumachen. Dies gelang Doreen Vennekamp am besten, sie schoss starke 295 Ringe und verpasste als Zehnte mit einer Ringzahl von insgesamt 581 das Finale der besten acht Schützinnen um einen Ring.

Daniel Brodmeier (1173), André Link (1167) und Maximilian Dallinger (1165) gingen im Kleinkaliber-Dreistellungskampf ambitioniert in die Qualifikation, mussten jedoch bereits nach der ersten Einlage, dem Kniendschießen, nahezu alle Finalhoffnungen begraben. »Da haben wir zu viel Ringe liegen lassen«, sagte Bundestrainer Claus-Dieter Roth. Zwar arbeitete sich das Trio mit einer starken Leistung im Liegenschießen an die vorderen Plätze heran, doch auch im Stehend-Anschlag setzte es zu viele Neuner. Am Ende sprangen die Plätze 22, 48 und 56 heraus - alle hatten sich beim Heim-Weltcup mehr erhofft.

Wie bei den Männern mussten auch die Frauen mit dem Kleinkaliber-Gewehr im Dreistellungskampf aufgrund der hohen Teilnehmerzahl zunächst eine Elimination schießen. Lisa Müller (1167) und Jolyn Beer (1162) behaupteten sich und starten am Sonntag in der Qualifikation. Dagegen kam für Beate Köstel (1145) überraschend das vorzeitige Aus, da sie im Kniend-Anschlag große Probleme hatte und dort nur 374 Ringe erzielte.

Wie schon Christian Reitz mit der Luftpistole glich auch Oliver Geis mit der Schnellfeuerpistole eine mäßige Qualifikation in seinem Wettkampf aus. Für den Sieg reichte es nicht ganz. In einem dramtischen Finale musste er sich nur dem Chinesen Junmin Lin geschlagen geben. Im Finale hatte auch Christian Reitz gestanden, doch nach einer Eins (von zehn) war für ihn dort früh Endstation.

Besser lief es für Geis, der enorm stabil schoss und bis zur sechsten Serie gemeinsam mit dem Chinesen Junmin Lin vorne lag. Sieben von zehn Treffern gelangen anschließend Geis, neun dem Chinesen, der sich mit 32 Treffern und somit zwei Treffern Vorsprung den Sieg sicherte, Dritter wurde der Kubaner Jorge Alvarez. Geis war auch mit Silber sehr einverstanden: »Ich konnte meine technischen Sachen gut umsetzen, bin ruhig geblieben und sehr zufrieden mit meiner Leistung!«

Für die deutschen Luftpistolen-Frauen lief es überhaupt nicht: Auf den Plätzen 38, 46 und 68 kamen Julia Hochmuth (569), Sandra Reitz (567) und Monika Karsch (562) ins Ziel, weil keine von ihnen einen finalwürdigen Rhythmus fand. So unterhielt sich Reitz zwischendurch lange mit Disziplintrainer Jan Erik Aeply, unmittelbar zuvor hatte sie eine Sieben geschossen. Auch Hochmuth musste immer wieder absetzen: »Ich habe mich schwer getan, reinzukommen. Ich habe viel Zeit und Kraft am Anfang gelassen, und in der letzten Serie waren die Körner weg. Mein Ergebnis ist keine Katastrophe, aber es führt auch zu nichts. Jetzt heißt es Energie tanken und Vorbereitung auf die WM-Qualifikation Mitte Juli.« Bei der WM wird es sicherlich ein Wiedersehen mit den Medaillengewinnern von München geben. Gold holte sich Olena Kostevych (UKR), Silber ging an Qian Wang (CHN), Bronze an Minjung Kim (KOR).

Der letzte Wettkampftag ist Montag, 28. Mai. Ab 12 Uhr steht das Finale Luftgewehr (Mixed) ab, ab 15 Uhr das Finale Luftpistole (Mixed).

Artikel vom 28.05.2018
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