Ehemaliger Bundestagsabgeordneter Rudolf Kraus verstorben

Rudolf Kraus am Rednerpult des Deutschen Bundestages, aufgenommen im Jahr 2003.	Foto: Deutscher Bundestag

Rudolf Kraus am Rednerpult des Deutschen Bundestages, aufgenommen im Jahr 2003. Foto: Deutscher Bundestag

München/Bogenhausen · Der ehemalige CSU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises München-Ost, Rudolf Kraus, ist am 18. Mai im Alter von 77 Jahren in seiner Heimatstadt Schnaittenbach verstorben.

Der gelernte Kaufmann und Betriebswirt war anno 1962 im Alter von 21 Jahren der Christlich-Sozialen Union (CSU) beigetreten. Zunächst engagierte er sich in der Jungen Union und stand ihr von 1963 bis 1967 im Kreisverband Bogenhausen vor. Als Bezirksrat im Bezirkstag von Oberbayern, dessen Mitglied er von 1970 bis 1974 war, engagierte sich Kraus im Sozialbereich. Auf diese Erfahrungen konnte er als Mitglied des Deutschen Bundestages zurückgreifen, dem er von 1976 bis 2005 angehörte.

Im Bundestag setzte er sich als Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag und später als Parlamentarischer Staatssekretär bei Bundesarbeitsminister Norbert Blüm stets für soziale Belange ein. Rudolf Kraus vertrat bis 1990 den Wahlkreis München-Ost als direkt gewählter Abgeordneter. Dann kehrte er in seine oberpfälzische Heimat zurück und vertrat bis zu seinem Ausscheiden aus dem Bundestag den Wahlkreis Amberg. Bis zuletzt engagierte er sich stark in der CSU-Seniorenunion. Kraus war Träger des Bayerischen Verdienstordens sowie des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

»Stets ein offenes Ohr für Schwache«

»Rudi Kraus hat nie vergessen, aus welchen einfachen Verhältnissen er kam. Daher hatte er stets ein offenes Ohr für die Schwachen der Gesellschaft«, meinte Herbert Frankenhauser, der 1990 sein Nachfolger im Wahlkreis München-Ost wurde. Kraus ist vielen als lebenslustiger, fröhlicher und von Auftreten und Statur »typischer Bayer« in Erinnerung, der jederzeit für eine Partie Schafkopf zu haben war.

Einen schweren Schlag erlitt Rudolf Kraus, als völlig unerwartet seine Frau Flisabeth im Januar 2016 verstarb. Ohnehin gesundheitlich angeschlagen, setzte ihm dieser schwere Verlust nochmals zu. Von einem Schlaganfall erholte sich Kraus nicht mehr vollständig. Er verstarb am 18. Mai im Kreise seiner beiden Kinder. »Die CSU im Münchner Osten hat Rudolf Kraus viel zu verdanken und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren«, sagte der heutige Bundestagsabgeordnete der CSU, Wolfgang Stefinger.

Artikel vom 23.05.2018
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