Neues Kino aus Argentinien

Vom 16. Mai bis 27. Juni Debütfilme im Filmmuseum

Mit »La ciénaga« von 2001 begann eine neue Ära des modernen argentinischen Kinos.	Foto: VA

Mit »La ciénaga« von 2001 begann eine neue Ära des modernen argentinischen Kinos. Foto: VA

Altstadt · Das Filmmuseum zeigt vom 16. Mai bis zum 27. Juni 2018 immer mittwochs um 18.30 Uhr sieben Debütfilme von argentinischen Regisseurinnen. Sie geben Einblick in die im Entstehen begriffene Filmkultur eines Landes und eröffnen zugleich neue Möglichkeiten, das Kino und die Welt wahrzunehmen.

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Alle Filme werden in der spanischen Originalfassung mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt.

Nachdem sich im Argentinien der 1960er und 70er Jahre sowohl ein eigenständiges Autorenkino als auch ein explizit politisches Filmschaffen entwickelt hatte, kamen diese Bewegungen mit Beginn der Militärdiktatur zum Erliegen. Erst ab Mitte der 1990er Jahre konnte sich von Neuem ein eigenständiges argentinisches Kino entwickeln.

Ein Meilenstein in dieser Entwicklung war Lucrecia Martels »La ciénaga (Der Morast)« (2001). Der Film schafft eine Ästhetik, die durch die kreative Arbeit mit dem Ton sowie dem Spiel mit den Erwartungen an das Bild eine neue Wahrnehmung der Realität schafft, einen Willen, die Dinge anders zu sehen als bisher und damit auch die bisherigen Sichtweisen zu hinterfragen. Die sechs weiteren Debüts, gedreht zwischen 2015 und 2017, sind eigenständige künstlerische Werke, die durch den poetisch-politischen Impuls geeint sind, die Welt als veränderbaren Ort zu betrachten. Sie drehen sich um Figuren, die neue Versionen ihrer selbst entdecken. Dabei brechen sie tradierte Erzählmuster auf, um zu neuen Ausdrucksformen zu finden.

So geht Macarena Albalustri in »Ensayo de despedida (Abschieds-Essay)« (2016) den Spuren ihrer verstorbenen Mutter nach, montiert Film- und Fotoaufnahmen der Familie in ihren Film und dokumentiert gleichzeitig dessen Entstehung. Es ist der essayistische Versuch, die Wahrheit durch ihre Abbildung zu enthüllen, der dabei doch auf immer neue Fiktionen stößt.

Auch die weiteren Filme der Reihe schaffen aus einer femininen Perspektive heraus überraschende Blicke auf die Gegenwart.

Alle Titel und Termine finden sich unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film Karten (4 Euro) können vorbestellt werden unter Tel. 089/2 33 96 45 0.

Artikel vom 16.05.2018
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