Bundeswehr-Uni prüft Einsatz im Nahverkehr

München · Seilbahn statt U-Bahn?

München · Der Verkehr in den Großstädten nimmt immer mehr zu. Die Folgen davon sind tagtäglich auf den Straßen und im öffentlichen Nahverkehr zu spüren: Staus, überfüllte Busse, S-Bahnen und U-Bahnen. Wissenschaftler der Universität der Bundeswehr München prüfen nun den Bau von Seilbahnen in Großstädten wie München.

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München · Mit der Seilbahn in die Arbeit?
Eine gerade Strecke: Von der östlichen Station »Studentenstadt« über »Schwabing Nord« mit Anschluss zur Tram 23 zur Endstation »Oberwiesenfeld«

Seilbahnen sind schon lange nicht mehr nur in Skigebieten zu finden, sondern gehören bereits in vielerorts zum öffentlichen Nahverkehr. Vor allem in südamerikanischen Städten wie Caracas, Medellín oder Rio de Janeiro, aber auch in Portland und London werden Seilbahnen im öffentlichen Nahverkehr genutzt.

Seilbahnen haben gegenüber herkömmlichen Verkehrsmitteln wie U-Bahn, Bus und Tram einige Vorteile. Ähnlich wie U- und S-Bahn sind Seilbahnen unabhängig von der Verkehrslage auf den Straßen und können je nach Art der Seilbahn eine große Anzahl an Fahrgästen transportieren. Eine Seilbahn ist schneller und kostengünstiger zu errichten, als eine neue U-Bahnlinie. Seilbahnen können an Stellen errichtet werden, die für andere Verkehrsmittel schwer zu erschließen sind. Jedoch hat die Einführung einer Seilbahn verschiedene Nachteile, wie beispielsweise Akzeptanz von Anliegern und Nutzern sowie Höhenangst und Windanfälligkeit.

Am Lehrstuhl für Verkehrstechnik der Universität der Bundeswehr München untersuchen Wissenschaftler verschiedene Szenarien, wie Mobilität in der Zukunft aussehen kann, dazu gehört neben autonomem Fahren und Carsharing auch der öffentliche Personennahverkehr.

Eine Umfrage soll dabei helfen abzuschätzen, ob Pendler in München eine urbane Seilbahn nutzen würden und welche Faktoren sie davon abhalten könnten, um im weiteren Verlauf der Studie potentielle Routen für eine urbane Seilbahn bewerten zu können. Wichtig dabei sind vor allem Umstiege und Reisezeit, da dies die Daten sind, die ÖPNV-Nutzer bei einer Routenabfrage per App oder im Internet erhalten.

Ziel der Umfrage ist es, zu untersuchen, wie die Einführung einer urbanen Seilbahn sich auf die Routenwahl im öffentlichen Nahverkehr auswirkt. Die Umfrage dauert fünf bis zehn Minuten und ist völlig anonym. Der Fragebogen ist bereits online und kann bis 15. Juni unter https://survey.unibw.de/seilbahn abgerufen und ausgefüllt werden.

Artikel vom 10.05.2018
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