Umstrittene Parklizensierung

Untergiesing/Harlaching · Noch keine einheitliche Linie im BA 18

Untergiesing/Harlaching · Zwei weitere Parklizenzgebiete außerhalb des Mittleren Rings will die Stadt möglichst noch 2018 auch auf dem Gebiet des 18. Stadtbezirks Untergiesing-Harlaching einführen.

Anwohner- und Mischparkzonen sollen demnach entlang der Schönstraße im südlichen Bereich am Tierpark und im nördlichen Bereich bis zum Candidplatz ebenso etabliert werden wie am Wettersteinplatz und seinen Anrainerstraßen. Während Vertreter des städtischen Planungs- und des Kreisverwaltungsreferates zuletzt im örtlichen Bezirksausschuss bereits recht weitgehend strukturierte Planungen vorstellten, ist man damit im BA vor allem mit Blick auf den Wettersteinplatz längst nicht zufrieden.

Der BA beschloss, alle im Gremium vertretenen Fraktionen sollten die Linie ihrer Parteien abklopfen. Erst in der kommenden Vollversammlungs-Sitzung will der BA dann über eine gemeinsame Linie befinden und darüber auch die Stadt informieren. Der BA forderte die Stadt auf, die eigenen Wünsche mit zu berücksichtigen und in die endgültige Entscheidungsfindung mit einzubeziehen. Vor allem wurde erneut die Forderung im Stadtteilgremium laut, die Stadt möge »endlich« die Hohlraumfläche unter dem Wettersteinplatz im Bereich des örtlichen U-Bahnhofes für eine Tiefgarage nutzen.

»Es wird doch nur am Problem der Parknot herumgedoktert«, bilanzierte BA-Chef Clemens Baumgärtner. All das könne man nicht mehr hören. »Wenn eine zentrale Tiefgarage geschaffen wird, ist den Anwohnerinteressen bei weitem mehr gedient«, so der Tenor im BA. Auf wenig Gegenliebe war zuvor der geplante Vorstoß der Stadt getoffen, in den Anwohnerstraßen rund um den Wettersteinplatz vor allem Mischparken zu realisieren.

Dies sähe vor, dass Anwohner mit entsprechendem Ausweis zwar in den Trassen wie etwa der Volkmarstraße frei parken könnten, aber auch Ortsfremde mit gebürhrenpflichtigem Parkschein zum Zuge kämen. Allerdings mussten die Stadtvertreter auch einräumen, dass manche der engen Anwohnerstraßen für dafür notwendige Parkautomaten nicht genug Platz böten. Deshalb sollten hier Parkscheiben eingesetzt werden und die Parkdauer auf bis zu vier Stunden begrenzen.

Mehr Parkplätze für die Anwohner müssen her

»Das bringt aber doch für die Anwohner keine wirkliche Entlastung«, verwiesen gleich mehrere Redner im BA auch auf den Umstand drangvoller Enge während der Spiele im Grünwalder Stadion. Dann sei viel an Parkraum auch durch Rettungsfahrzeuge und Polizei »verstellt«. An einer neuen Tiefgarage unter dem Wettersteinplatz führe auf Sicht kein Weg vorbei, betonten BA-Chef Baumgärtner und der örtliche Stadtrat Reinhold Babor (beide CSU) unisono. »Wir fordern das im und für den Stadtteil seit 1984«, so Babor. »Es ist doch ein Wahnsinn, dass da nichts passiert.«

Weit weniger Diskurs gab es in Sachen Schönstraße. Unter der Candidbrücke soll reines Anwohnerparken entstehen – ein Park-and-Ride-Stellplatz sei hier nicht vorgesehen. Im Süden der Schönstraße soll rund um den Tierpark im Rahmen eines wohl zunächst auf die Dauer eines Jahres begrenzten Modellprojektes diese Anwohnerparkregelung sogar noch intensiviert werden. Wie KVR und Planungsreferat bestätigen, sollen die Parkplätze dort auch am Sonntag während der Tierpark-Öffnungszeiten allein den Anwohnern zur Verfügung stehen. Üblicherweise darf sonst in Anwohner-Parkbereichen sonntags auch von Ortsfremden geparkt werden. Das soll am Tierpark allerdings nicht gelten.

Der BA freilich hätte diese Regelung räumlich auch auf andere Straßen im Umgriff der Schönstraße ausgeweitet. Auch hierzu will man seitens des Stadtteils im Mai eine eigene Argumentationslinie präsentieren. RedGH

Artikel vom 26.04.2018
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