Nach zwei Jahren in der »Wunschliga« angekommen

Grafing · Der EHC in der Bayernliga

Spielszene aus der zurückliegenden Saison zwischen dem EHC Klostersee und den Geretsried River Rats, auf die man in der Bayernliga auch treffen wird.	Foto: smg/CU

Spielszene aus der zurückliegenden Saison zwischen dem EHC Klostersee und den Geretsried River Rats, auf die man in der Bayernliga auch treffen wird. Foto: smg/CU

Grafing · Mit dem Aufstieg in die – bundesweit gesehen vierthöchste – Eishockey-Bayernliga ist der EHC Klostersee dort angekommen, wo insbesondere die Klubverantwortlichen und auch alle dem Eishockeyklub aus Grafing seriös gegenüberstehenden aktuell am besten aufgehoben sehen.

EHC Klostersee
Themenseite zum Eishockeyclub in Grafing

Nach dem zweijährigen »Kreuzweg« durch die Niederrungen der Bezirks- und Landesliga ist man praktisch in der »Wunschliga« angekommen. Die rot-weiße Anhängerschaft darf sich auf bestimmt spannende und interessante Derbys freuen, etwa gegen die Erding Gladiators oder die Eispiraten aus Dorfen, dazu auf ein Wiedersehen mit alten »Weggefährten« wie den EV Landsberg, die Geretrsried River Rats oder den TSV Peißenberg.

Der freiwillige Rückzug aus der Oberliga Süd vor gut zwei Jahren war vorrangig der ungebremsten internen Kostenspirale, insbesondere ausgelöst durch »explodierende« Kosten bei der Gewährleistung der Sicherheit im Eisstadion durch eine Gruppe gewaltbereiter Jugendlicher, zuzurechnen gewesen.

Wer ganz nah am Geschehen und in gewisse Vorgänge eingeweiht war, wusste freilich auch: Die Vereinsführung in Grafing hatte schon in den Jahren davor der immer weiter fortschreitenden Professionalisierung dieser dritthöchsten Spielklasse kaum mehr was entgegenzusetzen oder besser gesagt zunehmend Probleme, angesichts dessen Jahr für Jahr eine gleichermaßen günstige wie sportlich konkurrenzfähige Truppe aufzustellen. Daran änderte auch der überraschende Vorstoß ins Oberliga-Finale in der Saison 2010/11 gegen den SC Riessersee nichts, letztlich nicht mehr als ein augenwischendes Strohfeuer. Viele im Umfeld der Rot-Weißen träumten da schon von einer rosigen Zukunft in der DEL2, an die man insbesondere in dieser Spielrunde nachhaltig angeklopft hatte.

Mit klarem Blick führte da freilich überhaupt kein Weg hin, hätte das Spielerbudget doch für ein Mitspielen in der Zweitklassigkeit um etwa das acht- bis zehnfache (!) erhöht werden müssen. Tatsache war schon damals, dass der Oberliga-Etat eine Riesenherausforderung gewesen ist. Und das, obwohl man sich finanziell im Ligavergleich immer schon am absolut unteren Ende der Fahnenstange bewegt hat. Ihm sei ein Rätsel, wie das andernorts gehe, hatte der damalige Klubchef Alexander Stolberg in vertrauter Runde öfter verwundert angemerkt. Und sich dabei keineswegs auf offenkundig »potentere« Standorte bezogen, sondern solche mit grob gesehen ähnlichen Strukturlinien.

Immer wieder hatte er nach einer Werbetour für den EHC in der gesamten Region frustriert festgehalten: Sponsoren und Gönner biedern sich lieber beim FC Bayern München als hundertster Klein- und Kleinstgeldgeber an, als sich bei anderen Vereinen einzubringen.

Letztlich alles Schnee von gestern, mit dem sich weder Stolberg noch dessen Nachfolger auf dem Präsidentenstuhl, Sascha Kaefer, derzeit noch auseinandersetzen wollen. Jüngst standen der Klubchef und sein Vorgänger übrigens zusammen bei einem vom Kanadier Bob Wren organisierten Freizeit-Turnier in Wien auf dem Eis. In einer Mannschaft mit unter anderem den EHC-Aktiven Raphael Kaefer und Louis Bölingen sowie Trainer Dominik Quinlan. Für den Headcoach bestimmt eine kurzweilige Abwechslung zwischen den zu führenden Vertragsgesprächen bei der Zusammenstellung der Bayernliga-Truppe 2018/19. smg

Artikel vom 27.04.2018
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...