Motorrad-Corso durch Schwabing und Motorradgottesdienst in St. Matthäus

Segen für unfallfreie Saison

Zum Saisonstart treffen sich Motorradfahrerinnen und -fahrer aus München und ganz Bayern zum Corso und Gottesdienst. Start ist am Eissportstadion, Lerchenauer Straße. Im Gottesdienst in St. Matthäus können die Helme gesegnet werden.	F: Verein/VA

Zum Saisonstart treffen sich Motorradfahrerinnen und -fahrer aus München und ganz Bayern zum Corso und Gottesdienst. Start ist am Eissportstadion, Lerchenauer Straße. Im Gottesdienst in St. Matthäus können die Helme gesegnet werden. F: Verein/VA

München · Es ist eines der größten Zusammenkommen für Biker in München – der Motorraddcorso durch Schwabing und der Motorradgottesdienst, den die Evangelischen Motorrad Freunde (EMF) St. Matthäus organisieren. Bereits zum 31. Mal findet die Veranstaltung heuer statt – am Samstag 28. April.

Ab 10.30 Uhr ist Aufstellung und Benzindampfgeplauder auf dem Busparkplatz am Eissportstadion Lerchenauerstraße. Für 12 Uhr ist die Abfahrt der Corsos geplant. Mit Tempo 30 geht es dann durch Schwabing und Maxvorstadt zum Sendlinger Tor. Dort beginnt um 13 Uhr der Motorrad-FahrerInnen-Gottesdienst mit der Band Forgotten Heroes in der St. Matthäus Kirche, Nußbaumstraße 1. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.

»Je nach Wetter kommen bis zu siebenhundert Teilnehmer, hauptsächlich aus ganz Oberbayern aber auch bis rüber nach Passau, zum Motorrad-Corso«, erzählt Heinz-(Henry) Jürgen Marzok von den Evangelischen Motorrad Freunden (EMF) St. Matthäus. Eine Motorradweihe gibt es aber nicht: »Bei uns wird keine Maschine gesegnet, sondern die Menschen stehen im Vordergrund. Aber natürlich spricht unser Pfarrer beim Gottesdienst in St. Matthäus auch einen Segen für die Motorradfahrer aus und wir feiern gemeinsam das Abendmahl.«

Der Corso führt über Lerchenauer- und Moosacher Straße zum Frankfurter Ring. Von dort geht es weiter über Leopold- und Ludwigstraße in die Brienner Straße zum Platz der Opfer des Nationalsozialismus. Über die Sonnenstraße cruisen die Fahrer dann durch die Lindwurmstraße. Dabei gibt es einige Regeln zu beachten: Alle fahren Tempo 30, um gleich schnell zu sein. Es wird nicht überholt, nicht gehupt und alle tragen einen Helm. Die Teilnehmer fahren rechts zu dritt nebeneinander und lassen immer eine Spur für die Polizei-Kradler frei. Die Polizei ist unter anderem wieder mit mindestens zehn Kradlern dabei, um die Fahrstrecke (quer durch Schwabing) abzusichern und zu sperren.

Auch wenn es selbstverständlich sein sollte: Jegliche Stunteinlagen der Teilnehmer sind absolut unerwünscht, betont der Verein.

»Die ist eine Demonstration für Partnerschaft im Straßenverkehr. Wer also Wheelies oder Stoppies zeigen will, muss mit einer Anzeige der Polizei rechnen.« »Wir wollen machen den Corso am Anfang der Saison, um die anderen Verkehrsteilnehmer wieder auf uns aufmerksam zu machen und um uns alle auf ein glückliches Mopedjahr einzustimmen. Deshalb auch der Gottesdienst mit Rockband.« Vorbild für die Gruppe christlicher Motorradfahrer EMF war der Gedenkgottesdienst in West-Berlin in den 80er-Jahre zum Saisonende für die verunglückten Motorradfahrer mit zig Tausend Teilnehmern, erzählt Heinz-Jürgen Marzok.

Der EMF ist ein lockerer Haufen Motorradfahrerinnen und -fahrern im Alter von 25 bis 60 Jahren, mit Mehrheit im oberen Drittel.

»Von 17 bis weit über 100 PS und vom Gespann bis zum Superbike ist fast alles vertreten.« Alle 14 Tage am Dienstag in jeder geraden Kalenderwoche treffen sich die Mitglieder ab 20 Uhr in den Clubräumen im Keller der St. Matthäus Kirche am Sendlinger-Tor-Platz, Eingang Lindwurmstraße, Klingel EMF.

Im Sommer unternimmt der Verein Ausfahrten, Treffen mit anderen Clubs, Biergartenbesuche und natürlich den Münchener Motorrad-Corso. Im Winter stehen Kino, Billard, Bowling oder Partys auf dem Programm. Interessierte sind jederzeit willkommen.

Alle Infos zum Corso und dem Verein findet man unter www.emf-muenchen.de Ein weiteres großes Motorradtreffen mit bis zu 1000 Teilnehmern findet einen Tag später am Sonntag, 29. Mai, statt – die Motorradweihe des Motorradclubs »Ebersberger Sauhaufen«, die mit dem EMF befreundet sind.

Um 11 Uhr geht's am Sonntag los: Pater Günter Reitzi, der meist selbst mit einem Zweirad aus München angereist kommt, spendet den Bikern den Segen, ganz weltlich gibt es das Weihwasser aus Plastikeimern. Die Anfahrt ist ab Ebersberg ausgeschildert. Es geht über den Ort Motzenberg zur Kapelle von Halbing.

Im Anschluss an die Weihe fährt ein Korso durch Ebersberg, zur Volksfesthalle zu einem gemütlichen Biker-Treffen. Allein schon die Anfahrt nach Ebersberg lohnt sich. Egal ob man von Richtung Wasserburg oder von München kommt: Auf der B304 lässt es sich, über sanfte Hügel und vorbei an wunderschöner Landschaft, entspannt entlangrollen.

Mit etwas Glück können die Biker eine wunderbare Bergkulisse am Horizont bewundern. mil

Artikel vom 25.04.2018
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