Grünes Licht vom Bildungsausschuss

München/Perlach · »Kooperative Ganztagsbildung« auf den Weg

München/Perlach · Der Bildungsausschuss des Münchner Stadtrats hat am Dienstag grünes Licht gegeben für die Einführung der Kooperativen Ganztagsbildung.

Münchner Kinder sollen über das neue Modell sukzessive eine Garantie für eine Ganztagsbetreuung an ihrer Grundschule erhalten – dies auch während der Ferien. Die Stadt München hat die Kooperative Ganztagsbildung zusammen mit dem bayerischen Sozial- und dem Kultusministerium entwickelt. Dabei fanden auch die pädagogischen Aspekte der Jugendhilfe Berücksichtigung. Als erste Grundschule in München wird die Grundschule am Pfanzeltplatz 10 dieses innovative Modell zum Schuljahr 2018/2019 für alle Erstklässler in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt anbieten. Weitere Grundschulen sollen im Schuljahr darauf folgen.

Eltern können bei der Kooperativen Ganztagsbildung zwischen zwei Modellen wählen: der rhythmisierten Variante und der flexiblen Variante. Bei der rhythmisierten Form ist der Schulbesuch montags bis donnerstags von 8 bis 15.35 Uhr verpflichtend, freitags endet der Unterricht mittags. Durch den Einsatz von zusätzlichen Lehrerstunden wechseln sich bei dieser Variante Unterrichtsstunden mit Übungs- und Studierzeiten sowie sportlichen, musischen und künstlerischen Fördermaßnahmen den ganzen Tag hinweg ab. Die Neuerung zum bisher angebotenen gebundenen Ganztag besteht in der Möglichkeit, die Kinder über das Unterrichtsende hinaus durch den Ganztagskooperationspartner betreuen zu lassen. Dies montags bis freitags bis 18 Uhr und auch in den Ferien.

Bei der flexiblen Variante bietet der Kooperationspartner im Anschluss an den Unterricht eine Betreuung in klassenübergreifenden Gruppen an. Die Flexi-Variante umfasst neben der Mög- lichkeit zur Teilnahme an der Mittagsverpflegung je nach Buchungszeit eine verlässliche Hausaufgabenbetreuung sowie vielfältige qualitätvolle pädagogische Angebote auf Basis des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes (BayKiBiG). Die tatsächliche Betreuungszeit im Anschluss an den Unterricht ist grundsätzlich für die Eltern tageweise frei wählbar und wird zu Schuljahresbeginn festgelegt. Analog zur rhythmisierten Variante ist eine Betreuung wochentags bis maximal 18 Uhr möglich, dies auch während der Ferien. Neben den Kosten für das Mittagessen fallen Elternbeiträge für die zusätzlich nach Unterrichtsende gebuchten Zeiten an.

Der Besuch des Unterrichts allein im rhythmisierten Angebot ist wie bisher kostenfrei. Das Bildungsreferat wird bei der weiteren Entwicklung des Konzepts der Kooperativen Ganztagsbildung auch auf die Expertise des Stadtjugendamts zurückgreifen, um eine enge Verzahnung mit den Angeboten der offenen Jugendarbeit, der ambulanten Erziehungshilfe und der Schulsozialarbeit zu gewährleisten.

Stadtschulrätin Beatrix Zurek: »Das Modell der Kooperativen Ganztagsbildung ist ein Durchbruch bei der Nachmittagsbildung und -betreuung im Grundschulbereich. Viele Münchner Eltern benötigen ein Ganztagsangebot, hauptsächlich um arbeiten gehen zu können. Den Betreuungsbedarf konnten wir in den vergangenen Jahren nicht immer decken. Ich bin deshalb froh, dass wir das Modell der Kooperativen Ganztagsbildung entwickelt haben. Es vereint die Wünsche der Eltern nach qualitätvoller Pädagogik und Betreuung bei gleichzeitig hoher Flexibilität.

Der rhythmisierte Ganztag wird durch das Modell attraktiver wegen der Ergänzung der Betreuungszeiten, besonders in den Ferien.«

Artikel vom 19.04.2018
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