Theaterspaziergang vor Abriss

Interaktive Geschichten aus der Karlingerstraße

Beim Spaziergang handelt es sich um ein Projekt des Nachbarschaftstreffs Karlingerstraße und dem Kulturhaus Pelkovenschlössl.  	Foto: © Stadtarchiv München: FS-STR-1305

Beim Spaziergang handelt es sich um ein Projekt des Nachbarschaftstreffs Karlingerstraße und dem Kulturhaus Pelkovenschlössl. Foto: © Stadtarchiv München: FS-STR-1305

Moosach · Auf den Weg durch die Siedlung und ihre Geschichten – erinnert, aufgeschrieben und dargestellt von Bewohnern aus der Karlingerstraße. Sie haben persönliche Geschichten aus dem Leben in der Siedlung notiert, altes Bildmaterial und Requisiten zusammengetragen und Theater gespielt.

Entstanden ist dabei ein Theaterspaziergang von und für die Nachbarschaft. Die Szenen spielen an verschiedenen Orten im Viertel und erzählen vom Leben in den Nachkriegsjahren, den wilden 70-er und 80-er Jahren und heute.

Die Siedlung entlang der Karlingerstraße und Gubestraße wird in den kommenden Jahren komplett abgerissen und von der GWG München neu gebaut. Daher wollte Johanna Donner, die Leiterin des Nachbarschaftstreffs, unbedingt etwas machen, bevor man die Nachbarschaft umwälzt und ihre Geschichten eventuell verloren gehen. So kam sie mit Theaterpädagogin Anette Weber ins Gespräch, die einen Theaterspaziergang in Giesing initiiert und auf die Beine gestellt hatte und bereit war, ein ähnliches Projekt in Moosach anzugehen. »In der Karlingerstraße hat es von Anfang an großen Spaß gemacht und die Arbeit mit den Leuten ist spannend. So eine Gruppe zusammenzubringen, ist natürlich nicht ganz so einfach. Es gab einige Interessenten, die zwar spannende Geschichten mitbrachten, aber nicht den Mut oder die Zeit hatten, Theater zu spielen«, so Anette Weber. Zu der jetzigen Kerngruppe zählen acht Personen. Viele von ihnen verbinden mit der Karlingerstraße intensive Erinnerungen an ihre Jugend, zwei Beteiligte wohnen derzeit noch hier. Manche sind aktive Mitglieder des Geschichtsvereins, andere sind aus Spaß und wegen der Heimat dabei.

Anette Weber wird von der Ethnologin Stephanie Salzhuber unterstützt, Sie engagiert sich als gebürtige Moosacherin auch im Nachbarschaftstreff und dem Geschichtsverein. Sie hat viele Gespräche in der Nachbarschaft geführt, auch Hochbetagte zu Hause besucht und Leute zum Mitmachen motiviert. Sie sagt, es habe sich gelohnt: »Ich dachte, ich kenne Moosach in- und auswendig, aber jetzt sehe ich mein Viertel nochmal mit ganz anderen Augen. Ich habe sehr viele interessante Menschen getroffen und Lebensgeschichten gehört«. Es hat sich so viel Wissen und Material angesammelt, dass sie nun an einer ergänzenden Ausstellung arbeitet, die vom 8. bis 17. Juni im Moosacher Pelkovenschlössl gezeigt wird.

»Geschichte(n) aus der Karlingerstraße – Ein Theaterspaziergang von und für die Nachbarschaft« wird am Sonntag, 29. April, von 16 bis 18 Uhr und am Sonntag, 6. Mai, von 16 bis 18 Uhr aufgeführt. Der Treffpunkt ist die Gubestraße auf Höhe der Hausnummer 10/11.

Infos und Anmeldung gibt es beim Nachbarschaftstreff Karlingerstraße telefonisch unter 45 20 74 68 oder im Internet unter www.nachbarschaftstreff-moosach.de

Artikel vom 17.04.2018
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