Blitzlichter: Die Sehnsucht nach dem Ruhm

Satirisches Theaterstück nimmt das schnelle Star-Karussell aufs Korn

Coach Ted (Moses Wolff, li.) nutzt seine Schauspielschülerinnen aus. Mit mafiösen Methoden kontrolliert er die jungen Starlets – bis sie beginnen, Rachepläne gegen ihn und das repressive System zu schmieden.	Foto: ©Verena Mittermeier

Coach Ted (Moses Wolff, li.) nutzt seine Schauspielschülerinnen aus. Mit mafiösen Methoden kontrolliert er die jungen Starlets – bis sie beginnen, Rachepläne gegen ihn und das repressive System zu schmieden. Foto: ©Verena Mittermeier

München · In Zeiten von Casting-Shows, Youtube-Stars, Facebook, Twitter und Tinder streben viele junge Menschen das Ziel an, ein Star zu werden. Es klingt verlockend, von allen geliebt zu werden, viel Geld zu verdienen und mit den Reichen und Schönen zu verkehren.

Doch welcher Weg führt dort hin? Und: ist es wirklich erstrebenswert, ganz nach »oben« zu kommen? Welchen seelischen Preis muss man dafür bezahlen?

Im satirischen Theaterstück »Blitzlichter« von Moses Wolff, das am 19. April, seine Premiere im Hofspielhaus hat (weitere Vorstellungen bis 1. Juni) bewerben sich zwei junge, idealistische Schauspielerinnen nach mehreren gescheiterten Versuchen auf Schauspielschulen bei einer Agentur, die viel verspricht, aber auch viel fordert. Umgekehrt hält sie selbst wenig. Das ist das Geschäft von Coach Ted (dargestellt vom Autor Moses Wolff), der die Schauspielschüler systematisch ausnimmt.

Spät kommt die Erkenntnis, die Grundlage des Racheplans

Die lassen sich das bieten, weil sie sich den großen Ruhm versprechen. Mit der Zeit verblasst diese Perspektive immer mehr, während der Druck immer weiter zunimmt. Solange, bis eine Schauspielschülerin ankündigt »Schluss zumachen«. Eine Kommilitonin kann diesen letzten Ausweg gerade noch verhindern. Gemeinsam schmieden sie einen Plan: Sie müssen den Schulleitern das Handwerk legen…

»Blitzlichter« ist ein Stück voller Tiefe, Erkenntnis und Zwischenmenschlichkeit und zugliech eine bitterböse Spitze auf all die kleinen und großen Zahnräder im System, die den großen Ruhm versprechen. Zuletzt siegt – zumindest bei denen, die sich naiv in die Hände dieses Systems begeben haben, die Einsicht, auf welche Werte es eigentlich ankommt: keinesfalls ist es Materialismus, Ruhm oder Selbstsucht, im Gegenteil: die beiden Protagonistinnen – und mit ihnen der Zuschauer – erkennen die jahrhundertealte Weisheit, dass die eigentlichen Schätze des Lebens aus Liebe, Zusammenhalt und Freundschaft bestehen.

Eintrittskarten für das Stück gibt es jetzt an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Der Eintritt kostet 23 Euro, ermäßigt 18 Euro.

Artikel vom 14.04.2018
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