Theater mit historischen Instrumenten

Es sprechen, singen und musizieren die »Garchinger Pfeifer und Freunde« am 13. April um 20 Uhr. Foto: gemein

Garching · Die Bettleroper (The Beggar's Opera) wurde im Jahre 1728 in London mit großem Erfolg uraufgeführt - 290 Jahre später nun auch in Garching. Das Libretto verfaßte John Gay, die Musik stammt von Johann Christoph Pepusch.

Das Werk spiegelt die damalige »bessere« Gesellschaft ins tiefste Milieu der Bettler, Straßenräuber und Dirnen. Die Musik beginnt traditionell mit einer Ouvertüre, doch dann folgen keine Rezitative mit Arien sondern satirische Szenen abwechselnd mit damals populären Songs und Gassenhauern.

Obwohl das Werk seinerzeit gezielt damalige Verbrecher und hohe Politiker aufs Korn nahm, sind die Anspielungen heute so aktuell wie damals und auf unsere Gesellschaft übertragbar. Berthold Brecht diente dieses Werk als Vorlage für seine »Dreigroschenoper«. Die Garchinger Pfeifer versuchen das Werk in seiner ursprünglichen Form mit historischen Instrumenten zu realisieren. In Garching wird allerdings eine bunt gemischte Truppe aus Vollprofis und Amateure dieses Stück aus Begeisterung für Text und Musik wieder zum Leben erwecken.

So groß der Erfolg von »The Beggar's Opera« in England auch war, in Deutschland wurde sie nicht beachtet. Das lag wohl daran, dass die Opernhäuser damals Eigentum der Landesherren waren, die solch eine offene Gesellschaftskritik nicht liebten. Erst durch die Neufassung von Brecht und Weil wurde der Stoff bei uns populär. Doch den Musikern war die Oper damals schon bekannt. So hat Beethoven die Air 37 wort- und tongetreu in seine schottischen Lieder übernommen.

Es versteht sich, daß die Garchinger Pfeifer diese Beethovensche Bearbeitung original zu Gehör bringen. Die »Garchinger Pfeifer mit Freunden« bringen das Stück am Freitag den 13. April um 20 Uhr im Römerhof Theater nochmals auf die Bühne.

Artikel vom 10.04.2018
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