Auswahl gewährleistet

Gemeinde Sauerlach greift für die Jugend tief in die Tasche

Die Grundschule Sauerlach wird ab kommendem Schuljahr neben dem gebundenen auch die Möglichkeit anbieten an einem offenen Ganztagskonzept teilzunehmen.	Fotos: hw

Die Grundschule Sauerlach wird ab kommendem Schuljahr neben dem gebundenen auch die Möglichkeit anbieten an einem offenen Ganztagskonzept teilzunehmen. Fotos: hw

Sauerlach · »Wer betreut mein Kind nach Schulschluss, wenn ich noch nicht mit meiner Arbeit fertig bin?!« Auf diese Frage gibt die Gemeinde Sauerlach ab dem kommenden Schuljahr 2018/19 eine weitere Antwort.

Neben dem »Hort am Wilden Garten« unter Leitung der Nachbarschaftshilfe wird es an der Sauerlacher Grundschule ab kommendem Schuljahr neben dem bereits etablierten gebundenen Ganztagszweig auch einen »Offenen Ganztagszweig« geben. Während die Kinder im gebundenen Ganztag von Montag bis Donnerstag bis 15.30 Uhr und freitags bis 13.00 Uhr sicher untergebracht sind, haben die Eltern beim »Offenen Ganztag« verschiedene Möglichkeiten. So können die Eltern hier zwischen zwei bis vier Nachmittagen buchen. Die Betreuung wird entweder bis 14.00 Uhr (sogenannte Kurzgruppen) oder bis 15.30 Uhr (sogenannte Langgruppen) angeboten.

Beide Varianten sind für die Eltern kostenfrei, lediglich das Mittagessen muss bezahlt werden. In den Schulferien wird im Gegensatz zum Hort keine Betreuung angeboten. Der Staat, so stellte Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV) bei der Vorstellung des Sauerlacher Modells vor dem Gemeinderat fest, mache es sich hier wieder einmal einfach und lade die Mehrkosten für eine sinnvolle und vor allem kindgerechte Betreuung wieder einmal bei den Kommunen ab. Jährlich bezahlt die Kommune rund 160.000 für den gebundenen Ganztag und in Zukunft zwischen 150.000 und 160.000 Euro für den offenen Ganztag aus eigener Tasche drauf.

Zugunsten des neuen Projekts wird die sowohl die Mittagsbetreuung als auch die Hausaufgabenbetreuung, die es bislang zusätzlich zum Hort gab, aufgelöst. Um den Schulalltag für alle Ganztagskinder abwechslungsreich zu gestalten, hat die Gemeinde sich Kooperationspartner ins Boot geholt. Die Musikschule, der TSV aber auch die Volkshochschule wird mit dem Betreuerteam für ein abwechslungsreiches Programm sorgen. Zwingend vorgeschrieben wird für die Durchführung von Ganztagesklassen der Betrieb einer Mensa, in der die Kinder ein warmes Mittagessen bekommen. Dieses muss von den Eltern finanziert werden.

In den gebundenen Klassen liegt die Schülerobergrenze bei 28 Kindern, die Mindestzahl für eine Einführung liegt bei 13 Kindern. In Sorge, dass deswegen die Nachfrage beim Hort schwinden könnte, ist Katharina Schretter nicht. So biete der Hort längere Öffnungszeiten als die gebundene Ganztagsschule an. Hier werden die Kinder von Montag bis Mittwoch bis 17.00 Uhr, donnerstags bis 18.30 Uhr und freitags ebenfalls bis 17.00 Uhr betreut. Außerdem können die Eltern ihre Kinder auch in den Ferien betreuen lassen.

Außerdem, so betonte Katharina Schretter, sei in der Ganztagsbetreuung der Schule weniger pädagogisches Personal im Einsatz, eine konzeptionelle Arbeit wie im Hort, der auch erzieherische Aufgaben wahrnehme, sei dort nicht möglich. Dennoch wolle man auch die Kinder in der Ganztagsschule gut betreut wissen, lautet das Credo des Damentrios.

Die Rathauschefin versicherte ihrem Gemeinderat, dass man hier keinen Luxus beschließe, sondern ein durchdachtes Konzept, das man mit gutem Gewissen an den Start bringen könne. hw

Artikel vom 05.04.2018
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