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Figuren, die bis heute berühren
Lehel · Der Bildhauer Erasmus Grasser: Sonderausstellung
Moriskentänzer »Zauberer« von Erasmus Grasser, München, 1480,© Münchner Stadtmuseum. Foto: G. Adler, E. Jank
Lehel · Wie kein anderer Künstler hat Erasmus Grasser die spätgotische Kunst in München mit seinen extravaganten und raumgreifenden, zugleich einfühlsamen und charaktervollen Skulpturen geprägt.
Anlässlich seines 500. Todestages werden zum ersten Mal wesentliche Werke seines Schaffens in einer umfangreichen Ausstellung präsentiert – vom 19. April bis 29. Juli im Bayerischen Nationalmuseum, Prinzregentenstraße 3, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr, Donnerstag 10-20 Uhr.
Um das Jahr 1480 war es ein erster öffentlicher Auftrag, der dem jungen Bildhauer zum Durchbruch verhalf: Bis heute ist Erasmus Grasser durch seine geschnitzten Moriskentänzer berühmt, die einst den Tanzsaal des Alten Rathauses in München schmückten.
Die meisten erhaltenen Werke Grassers befinden sich jedoch in kirchlichem Besitz. Durch die Kooperation mit dem Diözesanmuseum Freising können zahlreiche dieser sakralen Arbeiten für die Ausstellung entliehen werden. Zu den bedeutendsten Stücken zählt die figürliche Ausstattung des Chorgestühls der Frauenkirche, von dem 36 Büsten sowie einige Statuetten und Reliefs gezeigt werden. Einen weiteren Höhepunkt stellt die Rekonstruktion des Hochaltars aus der Münchner Kirche St. Peter dar: Die erhaltenen Gemäldewerden wieder mit der monumentalen Petersfigur vereint.
Der Heilig-Kreuz-Altar der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in München-Ramersdorf, der kürzlich restauriert wurde, ist ebenfalls in der Ausstellung zu sehen. Die herausragende bildschnitzerische Qualität Grassers wird gerade an diesem Werk besonders deutlich. Im Wechselspiel von Malerei und Skulptur schildert der Künstler die Passionsgeschichte. Der eindrückliche empfindsame Ausdruck der Figuren ergreift den Betrachter bis heute. Zeitgenössische Gemälde, grafische Blätter, Musikalien und Kostüme ergänzen Grassers epochale Arbeiten und stellen diese in den Kontext der Lebens- und Glaubenswelt um 1500.
Eine Dokumentation zur Restaurierung des Heilig-Kreuz-Altars der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in München-Ramersdorf gibt interessierten Besuchern Aufschluss über die wechselvolle Restaurierungsgeschichte dieses Werkes.
Bronzene Löwen, Skulpturen aus Holz, wuchtige Möbel und vieles mehr: Die vielfältigen Museumsobjekte ermöglichen eine Zeitreise in vergangene Jahrhunderte. Wie war der Schulalltag, was haben Truhen mit Schränken zu tun, und wie wusch man sich die Hände, wenn es noch kein Waschbecken gab? Die Antworten finden Kinder im Bayerischen Nationalmuseum.
Teilnahmegebühr: € 3 pro Kind.
Teilnahme mit Familienpass: € 2,50 pro Kind
Materialkosten pro Person: € 3
Erwachsene zahlen den Museumseintritt ins Museum
Keine Anmeldung erforderlich.
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