250 Unterschriften

Harlaching · Ein Plädoyer für den Fischstand vor der Emmauskirche

Harlaching · Der Fischstand soll bleiben. So lautet das Credo von rund 250 Menschen die eine Unterschriftenaktion unterstützt haben, die beliebte Markt-Einrichtung vor der Emmauskirche in Harlaching auch künftig zu erhalten.

Auch der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching sowie die Pfarrei St. Emmaus unterstützen das Vorhaben. Zuletzt hatte der seit 20 Jahren am Standort zwischen Kirche und Naupliastraße beheimatete Stand seine Pforten schließen müssen. Eine Bürgerin hatte sich gegenüber dem städtischen Kreisverwaltungsreferat darüber beschwert, durch den Marktwagen verbleibe zu wenig Platz auf dem Gehweg.

Gerade für Menschen mit Behinderung – etwa einem Rollator – sei dies ein untragbarer Zustand. Die Bezirksinspektion hatte den Betrieb anschließend untersagt. Weil Waren wie Fisch außerhalb der Wochenmärkte ohnehin nicht auf städtischem (Markt-)Grund verkauft werden dürfen. Das sieht der Bezirksausschuss ganz anders. Und auch Pfarrer Christoph Reichenbach widerspricht. Mehr noch: Die Pfarrei will dem Händler ein Grundstück unweit vom alten Verkaufsort entfernt zur Verfügung stellen, um die Situation zu entzerren und den Fischstand weiter zu erhalten. Bereits in diesen Tagen soll der Verkaufsbetrieb vor Ort nach mehrwöchiger Pause wieder beginnen.

Im Bezirksausschuss herrschte erst einmal Entrüstung vor. »Das Verbot ist überhaupt nicht nachvollziehbar«, schimpfte der örtliche BA-Vorsitzende Clemens Baumgärtner. Auch Pfarrer Christoph Reichenbach war in die Sitzung gekommen und tat sein Unverständnis über die Beschwerde kund. »Seit 20 Jahren hat dieser Stand doch nie jemanden gestört. Das soll nun plötzlich anders sein?« Der Kirchenmann kann die Aufregung nicht verstehen. Schließlich verbleibe auf dem trapezförmig von der Straße auf das Kirchenareal zulaufenden Grundstück genug Platz für den Stand. »Und für die Fußgänger«, betonten Reichenbach, Baumgärtner und andere Sprecher im BA. Vier Meter würden auch für die Fußgänger und Pendler vor Ort ausreichen.

Auch die beiden Händler Yann und Claude Donat waren in der Sitzung – fürchten nicht zuletzt gehörige finanzielle Einschnitte. »Wir haben den Stand vom Vorbetreiber erst Anfang des Jahres übernommen und mussten nun Anfang März wieder schließen – das trifft uns natürlich«, so Yann Donat. Umso dankbarer sei man der Kirche, die sich in ihren Beiräten klar für einen Standort auf Kirchengelände ausgesprochen hat. »Wir wollen gleich wieder anfangen«, verspricht Donat. Schließlich suche man den Verkauf von hochwertigem Fisch ansonsten in Harlaching vergebens. Den sollen dort die Menschen auch wieder bekommen. St. Emmaus sei Dank. RedH

Artikel vom 27.03.2018
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