Nachruf in Neufahrn

Neufahrn · Vor der Ehrung verstorben

Neufahrn · Die Zahl derer, die bei ihr Deutsch, Englisch oder auch Schwedisch gelernt haben, geht in die Tausende: 40 Jahre war Birgitta Kessler bei der Volkshochschule Neufahrn mit großem Einsatz und ganzer Seele Sprachkursleiterin.

Noch bevor die Gemeinde sie dafür ehren konnte, starb die gebürtige Schwedin im Februar nach kurzer schwerer Krankheit. Sie hatte fast bis zum Schluss unterrichtet und ihre Kurse im Wintersemester noch zu Ende geführt.

»Ihre Kompetenz und ihr Fachwissen, aber auch ihre Fröhlichkeit und ihr Optimismus werden uns sehr fehlen«, mit diesen Worten beschrieb vhs-Leiterin Ulrike Gietl die Lücke, die die 70-jährige hinterlässt. Birgitta Kessler war nach einem Sprachstudium nach München gekommen und wegen ihres Mannes geblieben. Als junge Mutter begann sie 1978 mit der Lehrtätigkeit, weil sich das vhs-Engagement gut mit der Familie vereinbaren ließ. Zunächst unterrichtete sie Englisch, dann auch Deutsch. Schwedisch bot die vhs ebenfalls immer wieder mit ihr an.

Bei ihren Teilnehmern war Birgitta Kessler gefragt und beliebt. Nicht zuletzt durch ihre eigenen Erfahrungen eines Neubeginns in einem anderen Land gelang es ihr in den Deutschkursen problemlos, sich auf Menschen aus der ganzen Welt einzustellen. Semester für Semester leistete sie damit einen Beitrag zur Integration von Ausländern in die Gesellschaft. 2014 erklärte sie in einem Zeitungsinterview, wieviel Freude ihr diese Aufgabe bereite und dass sie nicht daran denke aufzuhören. Aber wenn es doch einmal soweit sei, werde sie anfangen, selbst Kurse zu besuchen, fügte Birgitta Kessler damals hinzu. Diese Möglichkeit blieb ihr nun verwehrt.

Artikel vom 26.03.2018
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