Regisseur István Szabó zu Gast

Altstadt · »Faust im Film«: Filmreihe zum Festival bis 11. April

Szene aus »The Devil am Daniel Webster«: Wie wird man zum skrupellosen Geschäftsmann?	Foto: VA

Szene aus »The Devil am Daniel Webster«: Wie wird man zum skrupellosen Geschäftsmann? Foto: VA

Altstadt · Vom 16. März bis zum 11. April 2018 steht „Faust im Film“ mit insgesamt 19 Programmen im Zentrum des Filmmuseums, St.-Jakobs-Platz 1 – darunter mit der Welturaufführung von Werner Fritschs eigenwilligem Roadmovie »Faust Sonnengesang 3« am Sonntag, 25. März, um 17 Uhr.

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Die Filmreihe versammelt wenige Klassiker und zahlreiche Neuentdeckungen, die oft erst auf dem zweiten Blick mit dem faustischen Thema der Gott- und Wahrheitssuche und einem Teufelspakt zu tun haben.

Neben bekannten Klassikern wie dem Renommé-Projekt der Ufa, »Faust. Eine deutsche Volkssage« (1926) von F.W. Murnau zeigt das Filmmuseum z.B. eine Entdeckung aus Estland, den schwarzweißen Science-Ficiton-Mysterienfilm »November« (2016) von Rainer Sarnet, der in einem baltischen Dorf im 19. Jahrhundert angesiedelt ist und eine tragische Liebesgeschichte erzählt. Ein surrealer Trip mit beseelten Gerätschaften, den »Kratts«, die ein gefährliches Eigenleben entwickeln.

Der amerikanische Spielfilm »The Devil and Daniel Webster« (1941) von William Dieterle steht auch heute noch mit zunehmender Brisanz für die Themen der Jetztzeit: Wie wird man zum skrupellosen Geschäftsmann? »Alias Nick Beal« (1949) von John Farrow ist ein ungewöhnlicher, metaphysischer film noir, in dem Ray Milland den diabolischen Verführer als eleganten Gentleman mit Anzug und Hut spielt. Er verhilft einem Politiker zum Erfolg im Kampf gegen Korruption, dieser muss aber einen hohen Preis für seinen Ehrgeiz bezahlen. Der herausragende, aber lange verkannte Film wurde erst kürzlich auf Festivals wiederentdeckt.

»Bedazzled« (1967 von Stanley Donen, »Faust« (2012) von Aleksandr Sokurov, »Angel Heart« (1987) von Alan Parker, »Il maestro e Margeherita« (1972) von Alesksandar Petrovic sind nur einige der weiteren Titel der Filmreihe. Selbstverständlich ist auch der klassischste aller Faust-Filme, »Faust« (1960) von Peter Gorski, nach der Theaterinszenierung von Gustaf Gründgens im Programm (4. April, 18.30 Uhr) sowie »Mephisto«, die in die NS-Zeit verlagerte Variante von István Szabó, mit Klaus Maria Brandauer in der Titelrolle, die sich wiederum auf Gründgens bezieht. István Szabó ist am Donnerstag, 5. April um 19 Uhr persönlich im Filmmuseum zu Gast!

Alle Titel und Termine unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film

Der Eintritt kostet 4/3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Aufschlag bei Live-Musik und Überlänge. Karten können vorbestellt werden unter Tel. 089/23 39 64 50.

Artikel vom 24.03.2018
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