Erding verändert sich

Erding · Umfassendes Konzept zur Stadtentwicklungsplanung

Aufenthaltsqualität ist das Zauberwort, wie hier am Schrannenplatz. Hier sehen die Planer durchaus noch weitere Potenziale. 	Foto: kw

Aufenthaltsqualität ist das Zauberwort, wie hier am Schrannenplatz. Hier sehen die Planer durchaus noch weitere Potenziale. Foto: kw

Erding · Das vollständige Dokument ist 170 Seiten stark und hat es wahrlich in sich: Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für die Stadt Erding liegt seit Anfang des Jahres als fertige Endfassung vor.

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Der Kernpunkt ist dabei zwar klar die Innenstadt, für die die Autoren des Papiers historische Zusammenhänge erfassen, Denkmalschutz berücksichtigen, bereits erfolgte Sanierungsprojekte und Planungen für die Zukunft einbauen, aber es geht eben auch deutlich darüber hinaus.

Die Stadtverwaltung hat jetzt eine Zusammenfassung dieses starken Papiers herausgegeben, in dem unter anderem deutlich wird, dass auch die Planungen für den neuen Bahnhof (wir haben berichtet: »Das Erdinger Bahnhofsgelände wird ein neuer Stadtteil«) eine Rolle spielen, denn dieser wird die Stadt ganz wesentlich verändern, Schwerpunkte verlagern, Chancen eröffnen. Das Papier erfasst auch die Ergebnisse einer intensiven Bürgerbeteiligung, und hier ist es wieder Oberbürgermeister Max Gotz, der sich in der von ihm bekannten Weise vor allem die Vertreter der scheinbar so einfachen »Lösungen« zur Brust nimmt.

Veränderungen in Kommunen können »selten so simpel ablaufen wie in Facebook & Co gern suggeriert wird«, kritisiert das Stadtoberhaupt und verweist auf die konkreten Angebote, die das ganze Verfahren im Vorfeld gemacht hat. »Jeder, der wollte, konnte sich in zwei Bürgerwerkstätten und bei einem Fotowettbewerb an der Diskussion über die Zukunft Erdings beteiligen.« Es geht tatsächlich um nichts weniger.

In einer Zeit, wo mit den großen Verkehrsprojekten wie Nordumfahrung, S-Bahn-Ringschluss und dann mit der Auflassung des riesigen Fliegerhorstgeländes derart einschneidende Veränderungen auf die Stadt zukommen, die ohne Übertreibung »historisch« genannt werden dürfen, kam der vom Freistaat Bayern geförderte ISEK-Prozess gerade recht.

Mit ganz oben auf der Liste der vorgeschlagenen Maßnahmen: Das Mayr-Wirt-Areal. Es soll in nächster Zeit neu entwickelt und bebaut werden, so das Papier, das eine frühere Aussage des Oberbürgermeisters wiederholt, wonach die Wiedererrichtung eines Gasthauses »als Anziehungspunkt für die unmittelbare Umgebung« ein »fester Bestandteil« der Planungen wird. In der Innenstadt soll eine weitere »Erhöhung der Aufenthaltsqualität« erreicht werden, wobei bestehende Parkmöglichkeiten erhalten bleiben sollen. Das betrifft vor allem den Bereich um den Schrannenplatz.

Die Stadteingänge sollen »aufgewertet« werden, der Fehlbach im Bereich der Stadthalle soll für die Bevölkerung zugänglicher werden. Hier wird sogar ein »besonderer Handlungsbedarf« gesehen. Auf der Karte wird deutlich, dass es sich um einen Abschnitt von klar über 100 Metern handeln wird, der hier ein völlig neues Gesicht erhalten soll.

Mit dem S-Bahn-Ringschluss rückt das Franz-Xaver-Stahl-Museum vom Rand mehr ins Zentrum. Darum kommt diesem Bereich »besondere Bedeutung« zu. Konkrete Planungsaussagen trifft die Stadt hier aber (noch) nicht.

Beim Stadtgraben im Bereich des Grünen Marktes ist man da schon deutlich weiter mit den Überlegungen: Dieser soll nämlich wieder hergestellt werden, wovon sich Autoren wie Verwaltung eine »wesentliche Bereicherung« des gesamten Ensembles versprechen.

Weitere Projekte stehen im selben Zusammenhang auf der Agenda. Erding wird sich in der Zukunft nachhaltig verändern. Die Stadt hat jetzt die Leitplanken gesetzt, damit die Veränderungen möglichst stimmig und koordiniert verlaufen. Es geht um ein Gesamtkonzept, nicht um einen Flickenteppich. kw

Artikel vom 16.03.2018
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