Schaufensterkrankheit

Neuperlach · Was tun, wenn die Gehstrecke immer kürzer wird

Neuperlach · Betroffene haben beim Gehen starke Schmerzen in den Beinen, die sie schon nach wenigen Schritten zum Stehenbleiben zwingen. Sie hangeln sich »von Schaufenster zu Schaufenster«, kaschieren so häufig die Wartezeit, bis der Schmerz wieder nachlässt.

Was der Volksmund aus diesem Grund salopp »Schaufensterkrankheit« nennt, wird in der Medizin periphere arterielle Verschlusskrankheit (kurz: pAVK) genannt und ist mit rund viereinhalb Millionen Betroffenen in Deutschland – Tendenz steigend – schnellen und schmerzenden Fußes auf dem Weg zur Volkskrankheit. Das Gefäßzentrum am Klinikum Neuperlach informiert über Wege der Vorbeugung, die Chancen einer frühen Diagnose und Therapiemöglichkeiten.

Die Patientenveranstaltung findet am Dienstag, 20. März, ab 17.00 Uhr im Klinikum Neuperlach (Oskar-Maria-Graf-Ring 51) statt.

Bei der pAVK handelt es sich um eine chronische Durchblutungsstörung der Beine, seltener können auch die Arme betroffen sein. Die Krankheit tritt meist bei Patienten ab einem Alter von zirka 55 Jahren auf, eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) ist häufig die Ursache. Die Hauptrisikofaktoren dafür sind Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes. Zwar ist die Schaufensterkrankheit nicht vollständig heilbar, eine frühe Diagnose sowie medikamentöse, interventionelle und operative Verfahren können aber helfen den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen und einer drohenden Amputation vorzubeugen.

Das gleichzeitig erhöhte Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall wird interdisziplinär mitbehandelt und gemindert. Besonders wichtig ist eine Änderung des Lebensstils, beispielsweise eine Ernährungsumstellung, der Rauchstopp und mehr Sport. Der Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, Priv.-Doz. Dr. med. Rolf Weidenhagen, und die Leitenden Oberärzte Dr. Amra Cuk der Klinik für Angiologie und Dr. Tobias Belting der Radiologie erklären, welche Therapie für welche Patienten geeignet ist und wie sich der Schmerz lindern lässt. Die Patientenveranstaltung bietet neben dem Vortrag auch ausreichend Raum für Fragen.

Artikel vom 16.03.2018
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