Ausbildungstarif: Kreisjugendring fordert Reform

MVV-Gesellschafterversammlung entscheidet am 9. März über Strukturreform

Der Arbeitskreis Jugend- und Ausbildungsticket wünscht sich den Tarifkreis M.	Foto: T. Baum

Der Arbeitskreis Jugend- und Ausbildungsticket wünscht sich den Tarifkreis M. Foto: T. Baum

München · Am Freitag, 9. März, entscheiden die MVV-Gesellschafterversammlung und der Verbundrat in einer Sondersitzung darüber, ob die MVV-Tarifstrukturreform zum kleinen Fahrplanwechsel im Juni 2019 kommt.

Diese Entscheidung wird für alle Nutzer der Verkehrsmittel im MVV von Bedeutung sein. Zentrales Reformelement ist eine Vereinfachung des Tarifsystems.

Für Münchens Schüler und Auszubildende kann die Entscheidung der Gesellschafterversammlung weitreichende Konsequenzen haben. Die wichtigste Änderung in der geplanten Reform ist die Vereinfachung des Ringe- und Zonensystems auf ein einheitliches Tarifkreissystem. Das ganze MVV-Gebiet bestände dann aus sieben Tarifkreisen. Das ganze Münchner Stadtgebiet und einige Nachbargemeinden wären eine Tarifzone »Innenraum«, vom Kreisjugendring (KJR) München-Stadt auch »Kernzone M« genannt. »Die Einführung dieses ›großen Ms‹ könnte den Durchbruch bei der Reform des Ausbildungstarifs bedeuten«, erklärt Theresa Baum, Beauftragte Jugend- und Ausbildungsticket im KJR.

Seit 2012 engagiert sich der Arbeitskreis (AK) Jugend- und Ausbildungsticket für eine Reform des Ausbildungstarifs im MVV. In dem Arbeitskreis engagieren sich neben dem KJR weitere Jugendverbände wie die Jusos, die JU, die Grüne Jugend und die StadtschülerInnenvertretung.

Das Ziel: ein Schüler, ein ­Ticket, ein Jahr: 440 Euro

Die zentrale Forderung: Weg mit der individuell berechneten Berechtigung auf ein Ausbildungsticket nur für den Schulweg, her mit einem pauschalen Ticket für alle von 7 bis 26 Jahren in Bildung und Ausbildung. Das Ticket soll vor 14 Uhr nur im Innenraum gelten, danach sowie an Wochenenden, Feiertagen und Ferien im Gesamtnetz. Kosten soll das Ticket 440 Euro im Jahr. Hier orientierte sich der AK mit seiner Forderung an der aktuellen Familienbelastungsgrenze, die schon jetzt verhindert, dass Familien mehr als 440 Euro pro Jahr für die Ausbildungstickets ihrer Kinder ausgeben müssen.

Der AK arbeitet eigenen Angaben zufolge eng mit dem MVV zusammen. Die Gespräche seien bereits dahingehend erfolgreich gewesen, dass es bereits erste Verhandlungen auf Landesebene zur Reform des Ausbildungstarifs gebe. Eine wichtige Grundlage für dieses neue Ausbildungsticket sei ein pauschaler Innenraum.

Wird am Freitag der Tarifstrukturreform zugestimmt, wäre Innenraum bereits vorhanden und damit nach Ansicht des KJR ein großer Schritt in Richtung des neuen Tickets getan. Eine Ablehnung der Tarifstrukturreform würde das die Arbeit am neuen Ticket um Jahre zurückwerfen, wie der Kreisjugendring München-Stadt warnt. Die Einführung, die aktuell für September 2019 geplant ist, würde sich dann um Jahre verzögern. Der KJR spricht sich daher explizit für die Einführung der Tarifstrukturreform 2019 aus.

Artikel vom 07.03.2018
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