Förderverein feiert

Großes Engagement für kleine Tänzerinnen und Tänzer

Die Vorsitzenden des Fördervereins der Ballettschule Ottobrunn, Beatrice Kroll (l.) und Markus Schwerd (r.) unterstützen mit ihrem Verein die Arbeit der Ballettschule Ottobrunn, vertreten durch deren Leiterin, Marcella Weber (Bildmitte). 	Foto: hw

Die Vorsitzenden des Fördervereins der Ballettschule Ottobrunn, Beatrice Kroll (l.) und Markus Schwerd (r.) unterstützen mit ihrem Verein die Arbeit der Ballettschule Ottobrunn, vertreten durch deren Leiterin, Marcella Weber (Bildmitte). Foto: hw

Ottobrunn/Neubiberg · Seinen stolzen 10. Geburtstag feiert der Förderverein der Ballettschule Ottobrunn im März. Seine Aufgabe sieht der Verein aber nicht nur in der finanziellen Förderung der Ballettschule sondern auch in ganz tatkräftiger Unterstützung.

»Wenn wir große Aufführungen mit rund 100 Kindern haben, wird jede Hand gebraucht, denn 100 Kinder müssen frisiert und angezogen und auch betreut werden«, erklärt die Ballettschulleiterin Marcella Weber. Mit der Mithilfe am Aufführungstag ist es aber noch lange nicht getan. Schließlich wollen im Vorfeld Kostüme genäht, geändert oder repariert werden, müssen Kulissen gemalt, gebaut und transportiert werden und auch die Technik rund herum will betreut sein, zählt der Vorsitzende des Fördervereins, Markus Schwerd auf.

Ganz abgesehen vom finanziellen Aufwand, der durch eine Aufführung verursacht wird. »Da kommen schnell 5.000 Euro zusammen«, informiert Marcella Weber. Geld, das weder durch die Kursgebühren noch durch die Gemeinde Ottobrunn abgedeckt wird. »Aber«, so betont sie, »die Aufführungen sind ein wichtiger Bestandteil des Schuljahres, schließlich wollen die Kinder ja auch zeigen, was sie gelernt haben.« Die Aufführungen der Ballettschule sind schon seit vielen Jahren so professionell, dass sogar der Bayerische Rundfunk auf sie aufmerksam geworden ist.

So besteht seit 2008 eine Kooperation zwischen den beiden. Bei Aufführungen im Rahmen von »Klassik zum Staunen«, das ein junges Publikum für klassische Musik begeistern will, das eine visuelle Unterstützung braucht, dürfen die jungen Eleven der Ballettschule zeigen, was sie können. Die Auftritte finden je nach Konzertgröße im Haus des Bayerischen Rundfunks, manchmal aber auch im Prinzregententheater statt. »Das ist schon ein ganz besonderes Erlebnis für die Kinder, wer kann schließlich schon von sich behaupten, er sei im Prinzregententheater auf der Bühne gestanden«, berichtet die 2. Vorsitzende, Beatrice Kroll. Und auch die Zuschauer im Wolf-Ferrari-Haus wissen es zu schätzen, wenn ihnen eine professionelle Show mit einem schönen Bühnenbild und anspruchsvollen Kostümen geboten werde, so Marcella Weber.

Des Weiteren unterstütz der Verein die Ausstattung der Musikschule und unterstützt auch Fortbildungen der mittlerweile 14 Tanzlehrerinnen finanziell. »Ein wichtiger Faktor, wenn man gutes Personal auf Dauer halten will«, erklärt die Ballettschulleiterin. Rund 700 Schüler zählt die Ballettschule, rund zehn Prozent davon sind Buben. Das Angebot der Ballettschule umfasst aber nicht nur klassisches Ballett sondern viele Tanzrichtungen und mittlerweile auch andere Sportarten. So reicht auch das Alter der Besucher von drei Jahren bis über 80 Jahren. Aber auch im klassischen Ballett würden sich immer mehr Erwachsene wiederfinden. Lang gehegte Träume würden hier erfüllt, oder auch lang vergessene Hobbies wieder reaktiviert, informiert Marcella Weber.

Einen letzten Punkt will Markus Schwerd nicht unerwähnt lassen. »Wir unterstützen finanziell auch schlechter gestellte Schüler«. Immer wieder passiere es, dass durch Scheidungen oder den Verlust der Arbeit das Geld bei den Eltern knapp werde. Kein Grund, die Ballettschule nicht mehr zu besuchen, solange das Kind den Unterricht ernst nimmt, erklären die beiden Vorsitzenden unisono. Auch neue Ballettschuhe oder eine neue Trainingskleidung werden hier bei Bedarf gesponsert. Finanziert wird all‘ das durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Aktionen wie Basare, die der Förderverein organisiert. Außerdem können alle Eltern den jeweiligen Monatsbetrag um 0,50 Cent aufstocken, der in die Kasse des Fördervereins fließt. Mehr über die Arbeit des Fördervereins erfährt man auf dessen Homepage unter www.fvbso.de

Viel Arbeit kommt auf den Förderverein und die Ballettschule zu, wird doch im kommenden Jahr der 50. Geburtstag der Einrichtung, gemeinsam mit der Musikschule Ottobrunn gefeiert. Die beiden Einrichtungen haben sich vor 2012 zur gemeinnützigen Musik, Tanz und Bewegung GmbH zusammengeschlossen.

Bemerkenswert ist das runde Jubiläum vor allem deshalb, weil die Ballettschule auf eine Privatinitiative, praktisch aus dem Nichts, gegründet wurde. Die Namensgeberin und Begründerin Rosmarie Theobald zog 1969 mit ihren sechs Kindern und ihrem Mann Norbert von München nach Ottobrunn. Da sie für ihre Kinder kein geeignetes kulturelles Angebot vorfand, gründete sie kurzerhand die Musikschule, die sich schnell großer Beliebtheit erfreute. Weil es damals auch um das sportliche Angebot nicht rosig in Ottobrunn bestellt war, gründete sie zusammen mit Edith Eder-Demharter auch noch die Ballettschule Ottobrunn. Heike Woschée

Artikel vom 06.03.2018
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...