»Spurwechsel« gelungen?

Ehemaliger vhs SüdOst-Chef feierte 70. Geburtstag

Karl Heinz Eisfeld.	Foto: privat

Karl Heinz Eisfeld. Foto: privat

Ottobrunn · Als »Überzeugungstäter« in Sachen Erwachsenenbildung hat ihn die Süddeutsche Zeitung anlässlich seiner Verabschiedung als Geschäftsführer der Volkshochschule im August 2015 bezeichnet.

Am 31. Januar wurde Karl Heinz Eisfeld 70. Mein Ottobrunn fragte den Jubilar, wie der »Spurwechsel«, wie Eisfeld selbst den Übergang ins Rentnerleben nannte, gelungen ist.

MO: Ruhe- oder Unruhestand – wie verbringen Sie aktuell Ihre Zeit?

Karl Heinz Eisfeld: Später aufstehen, länger Zeitung lesen, Betten machen, Volkshochschulen beraten, spazieren gehen, Kinder hüten, Termine koordinieren. Es ist immer was los, aber es geht ruhiger und gelassener zu.

MO: Termine koordinieren klingt mehr nach Arbeitsleben als nach Rentnerdasein?

K.E.: Das stimmt schon, und ich war auch sehr glücklich, als ich 2015 gleich beauftragt wurde, mit Rita Süssmuth den Artikel »Volkshochschule« im »Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung« zu überarbeiten. Außerdem hat der Bayerische Volkshochschulverband auf seiner Landestagung 2016 beschlossen, Zusammenschlüsse kleinerer Volkshochschulen durch Rat, Tat und Geld zu unterstützen. Und da können wir Ottobrunner, oder sollte ich besser sagen, wir »Südostler«, ja durchaus was beitragen.

MO: Ist das auch das Rentnerleben, wie Ihre Frau es sich vorgestellt hat?

K.E.: Nicht so ganz. Schon vor langer Zeit hatte ich ja versprochen, wenn wir in Rente sind, dann erklimmen wir alle oberbayerischen Berge, und wenn wir das hinter uns haben, machen wir im Allgäu weiter. Da bin ich noch im »Lieferverzug«. Auch das mit »unserem Tag«, wie wir das nennen, kriegen wir nicht immer hin. Gemeint ist der Mittwoch, den wir eigentlich nur für uns beide reservieren wollten. Was gut klappt, sind unsere Konzert- und Theaterbesuche. Das haben wir fest im Griff - dank unserer Abonnements.

MO: Und was machen Ihre eigenen musikalischen Ambitionen?

K.E.: Da sprechen Sie einen neuralgischen Punkt an. Unser Klavier ziert unser Wohnzimmer – und wird geschont. Diesbezüglich steht auch eine strenge Ansage meiner Frau im Raum: Für den Fall, dass sich mein Übungseifer nicht deutlich erhöht, hat sie angedroht, das Klavier zu verkaufen und oder innerhalb der Familie zu verschenken.

MO: Apropos Familie: Profitiert die Familie vom Vater und Großvater im Ruhestand?

K.E.: Immer wieder. Zur rechten Zeit übernehme ich Abhol- und Betreuungsdienste bei unseren acht Enkelkindern. Und wenn mein Enkelsohn Elias für Deisenhofen im Tor steht, dann fiebere ich angespannt am Rande des Fußballfeldes mit.

MO: 70 Jahre – Gelegenheit zu einem Fazit? Was ist Ihnen nach eigener Einschätzung besonders gut gelungen? Woran arbeiten Sie noch?

K.E.: Ganz schwierige Frage. Ich glaube schon, dass ich mich durch meine Tätigkeit als Lehrer, Lehrbuchautor, vhs-Geschäftsführer und bildungspolitisch Engagierter eingebracht habe, in allen möglichen Bereichen des Lehrens und Lernens. Das aktuelle »Projekt« besteht wohl darin, das Älterwerden zu meistern, gemeinsam mit meiner Frau: am besten wohl durch den Besuch von vhs-Kursen, um beweglich zu bleiben – körperlich und geistig.

MO: Vielen Dank für das Gespräch.

Artikel vom 18.02.2018
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