SchlaU-Schule schockiert über Infobus-Verbot

Regierung von Oberbayern spricht Hausverbot für den Bus aus

München · Die Münchner SchlaU-Schule für Geflüchtete des Trägerkreises Junge Flüchtlinge e.V. ist schockiert über die Entscheidung der Regierung von Oberbayern, den Infobus vom Gelände der oberbayerischen Erstaufnahmeeinrichtungen zu verbannen.

»Der Infobus hat in der Vergangenheit wichtige Arbeit für unsere Mitarbeitenden und Schüler geleistet. In den ersten Tagen und Wochen nach der Ankunft in Deutschland ist eine gute Asylverfahrensberatung unerlässlich. Fehler, die am Anfang gemacht werden, können später häufig nicht mehr oder nur noch mit unverhältnismäßigem Aufwand ausgebügelt werden«, so Schulgründer Michael Stenger.

SchlaU-Schule versteht den Infobus als schnelles, erstes Angebot

Die sozialpädagogischen Mitarbeiter der SchlaU-Schule werden tagtäglich mit praktischen oder juristischen Problemen der Schüler konfrontiert, die durch eine kompakte Beratung vor oder während des Asylverfahrens vermieden werden können.

»Wir sind sehr froh, dass es den Infobus bisher gab. Gerade weil der Infobus in einem sehr frühen Stadium des Asylverfahrens und für die Geflüchteten so gut erreichbar berät, war sein Angebot immer sehr effektiv und hilfreich. Stets heißt es, Hilfe solle so früh wie möglich ansetzen, um unnötige Fehler und falsche Weichenstellung zu vermeiden. Genau das aber macht der Infobus. Dass es dieses bewährte Angebot nun nicht mehr geben soll, ist für uns völlig unverständlich. Auch deshalb, weil die staatlichen Beratungsangebote in den Erstaufnahmeeinrichtungen offensichtlich nicht ausreichend sind.

In Zukunft werden wir daher mehr Ärger und Stress mit dem Ausbügeln von vermeidbaren Verfahrens- und Beratungsfehlern haben – und weniger Zeit für unsere eigentliche Arbeit, den Schulunterricht und die Vermittlung unserer Schülerinnen und Schüler in eine Ausbildung«, sagt Christian Stegmüller, Grundsatzreferent des Trägerkreis Junge Flüchtlinge e.V..

Der Trägerkreis Junge Flüchtlinge e.V. fordert die Regierung von Oberbayern auf, dem Infobus auch weiterhin seine Arbeit in den Erstaufnahmeeinrichtungen zu ermöglichen und das ausgesprochene Hausverbot umgehend aufzuheben.

Artikel vom 16.02.2018
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...