Den Frieden gemahnen

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Jahreshauptversammlung der Krieger und Soldaten

Hauptkassier Hans Gigl, Vorsitzender Fritz Schatz, Heinz Staltmayr und Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny bei der Jahresversammlung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Höhenkirchen-Siegertsbrunn.	Foto: Privat

Hauptkassier Hans Gigl, Vorsitzender Fritz Schatz, Heinz Staltmayr und Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny bei der Jahresversammlung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Foto: Privat

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Für die Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny steht fest: Traditionen müssen auch heute noch gelebt werden. Anlässlich der Jahreshauptversammlung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Höhenkirchen appellierte sie an die Mitglieder, sich weiterhin für den Verein stark zu machen: »Bleibt dabei, nicht nur ein bisschen, sondern richtig.«

Die Kameradschaft sei aus dem öffentlichen Leben in der Gemeinde nicht wegzudenken und rege bei Festivitäten vertreten, insbesondere durch die Fahnenabordnung. Sie würde sich freuen, wenn viele junge Menschen den Weg in die Kameradschaft finden würden, erklärte die Vizebürgermeisterin. Es stehe keine Verherrlichung im Vordergrund der Vereinsarbeit, sondern das Gedenken, Aufmerksambleiben und Hinweisen auf den Frieden. Insbesondere die separatistischen Geschehnisse auf europäischer Ebene seien ein Indiz dafür, wie wichtig diese Arbeit für den Frieden sei. Traditionsvereine dürften und könnten gelebt werden. Das sei Heimat.

Bei den Ehrungen durfte die Zweite Bürgermeisterin nicht nur gratulieren, sondern auch selbst bei der Auszeichnung mithelfen. Horst Eisenblätter, Altbürgermeister Rudolf Mailer, Klaus Spiekermann und Ehrenfähnrich Alois Spielberger erhielten neben der Ehrenurkunde das Ehrenzeichen des Vereins in Gold. Als Ehrung für 50 bzw. 60 Jahre überreichten Konwitschny und der Vorsitzende Fritz Schatz einen eigens bemalten Dachziegel mit entsprechender Beschriftung sowie eine Ehrenurkunde. Darauf freuen durften sich Heinz Staltmayr (50 Jahre) und Walter Radloff (60 Jahre). Letzterer gehört mit seinen 91 Jahren zu den ältesten Vereinsmitgliedern.

Ein Novum dürfte für die Kameradschaft sein, dass sie unter ihren Mitgliedern einen Geistlichen wissen darf. Bei der Jahreshauptversammlung wurde der evangelische Pfarrer i. R. Ulrich Wagner in den Verein aufgenommen und von den Anwesenden aufs Herzlichste begrüßt.

In seinem Jahresrückblick zeigte der Vereinsvorsitzende auf, an welchen Veranstaltungen der Verein über das Jahr hinweg durch seine Teilnahme beteiligt war. So gehört der Schützencup der Schützengesellschaft Frohsinn 1884 Höhenkirchen zu den festen Terminen. Er appellierte vor allem an die jüngeren Mitglieder, sich mehr ins Vereinsleben einzubringen. Dabei verwies er auch auf die 100-Jahr-Feier der Kameradschaft im Jahr 2021. Gut akzeptiert wurden der Vatertagsfrühschoppen in der Burschenhütte und der Vereinsausflug in die BMW-Welt. Ein wahrer Publikumsmagnet seien die weihnachtlichen Weisen am Heiligen Abend vor dem Kriegerdenkmal. Mit Wehmut blickte auch dieses Mal Fritz Schatz auf den Volkstrauertag zurück. Es sei am Vorabend zum eigentlichen Gedenktag eine wirklich würdige Veranstaltung gewesen, die durch einen ökumenischen Gottesdienst und die musikalische Gestaltung der Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn eingerahmt war.

In der Bevölkerung werde die Notwendigkeit nicht mehr gesehen, sich daran zu beteiligen. »Viele sehen keinen Sinn darin.« Schatz betonte: »Frieden geht nicht von selbst. Mancher hat schon die Hand auf dem roten Knopf, um einen Nuklearkrieg zu entfachen.« Es sei falsch, sich einfach in Sicherheit zu wiegen. Insbesondere am Volkstrauertag werde für den Frieden gemahnt. Wie dies der jungen Generation vermittelt werden könne, wisse er nicht. Diese habe nur Interesse an einer reinen Spaßgesellschaft.

Die Krieger- und Soldatenkameradschaft e. V. ist ein so genannter offener Verein. Es ist nicht zwingend erforderlich, Soldat gewesen zu sein, um Mitglied der Kameradschaft werden zu können. Mitglied des Vereins kann jede unbescholtene, natürliche Person ab 18 Jahre werden, die sich zur Erfüllung der Aufgaben und Zielrichtungen des Vereins bekennt.

Artikel vom 14.02.2018
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