Die schwarze Null steht

Die Gemeinde Sauerlach steht in diesem Jahr vor großen Investitionen

Die Mehrzweckhalle in Sauerlach ist der Gemeinde lieb, aber leider auch teuer. 400.000 Euro müssen investiert werden. Foto: hw

Die Mehrzweckhalle in Sauerlach ist der Gemeinde lieb, aber leider auch teuer. 400.000 Euro müssen investiert werden. Foto: hw

Sauerlach · »Die schwarze Null steht, wenn auch wackelig, aber sie steht«, erklärte Sauerlachs Kämmerer Peter Bosch bei der Haushaltsvorstellung vor dem Gemeinderat. Sind alle Ausgaben getan und komme nichts Unvorhergesehenes hinzu, könne man am Ende des Jahres noch 96.046 Euro auf die Hohe Kante legen.

Und das, obwohl das Volumen des Haushalts für 2018 so hoch wie noch nie sei: Auf stolze 31,65 Millionen Euro belaufe sich der Haushalt für 2018, verkündete der Kämmerer (im Vergleich dazu betrug der Haushalt für 2017 noch rund 25 Millionen Euro, Anm. d. Red). Die Mehreinnahmen verteilen sich sowohl auf die Einnahmen aus der Gewerbesteuer (4,85 Millionen Euro statt geschätzter 4,2 Millionen Euro) und als auch auf die Einnahmen durch die Einkommenssteuerbeteiligung (6,38 Millionen statt erwarteter 6 Millionen Euro).

Weniger erfreulich gestaltet sich hingegen die Ausgabenseite: hier schlägt die Erhöhung der Kreisumlage um 3,1 Prozentpunkte auf 48,0 Prozentpunkte für Sauerlach zu Buche. In Zahlen ausgedrückt: zahlte Sauerlach im letzten Jahr noch 4.516.765 Euro Kreisumlage, so muss sie in diesem Jahr schon 4.663.002 Millionen Euro berappen. Darüber hinaus verschlingen die noch ausstehenden Baumaßnahmen der Gemeinde mehr als 10 Millionen Euro. Allerdings, so betonte die Gemeindechefin Barbara Bogner (UBV), finanziere sich beispielsweise die gemeindliche Mietwohnanlage für 3,5 Millionen Euro durch die zu erwartenden Mieteinnahmen selber. Weitere 4,9 Millionen Euro wird die Fertigstellung des Anbaus an die Grundschule kosten, die nach ihrer Fertigstellung rund 6,9 Millionen Euro gekostet haben wird. Auch für die Planung des heiß ersehnten Kunstrasenplatzes wurden 240.000 Euro eingestellt.

Die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes für die Mehrzweckhalle in Sauerlach wird weitere 400.000 Euro kosten. Als sie vor zehn Jahren als Bürgermeisterin angefangen habe, habe man bereits Maßnahmen zur Erhaltung der Halle treffen müssen, erinnerte sich Babara Bogner. So habe es an manchen Stellen bereits herein geregnet, viel schwerwiegender sei aber die Tatsache, dass es für die Halle nie ein genehmigtes Brandschutzkonzept gegeben habe. Jetzt würde man die letzten Vorkehrungen treffen, damit die Halle auch den aktuellen Anfordernissen des Brandschutzes entspräche, so die Rathauschefin. Insgesamt habe die Gemeinde hierfür nach Abschluss der Arbeiten rund eine Million Euro für die 1990 eröffnete Halle investiert.

Ohne weitere Kreditaufnahmen kann die Gemeinde ihre zahlreichen Pläne nicht umsetzen, stellte der Kämmerer klar. Dass dies alles nur mit weiteren Schulden zu stemmen sein wird, ist bedauerlich, ließe sich aber nicht ändern. In diesem Jahr wird eine Kreditaufnahme in Höhe von 8,7 Millionen Euro vorgenommen, womit sich der Schuldenstand bis zum Ende des Jahres auf 11,24 Millionen Euro erhöhen wird. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1.443,25 Euro am Ende des Jahres 2018.

Bis 2020 wird sich die Verschuldung aller Vorraussicht noch auf 12.357.000 Euro erhöhen, bevor man ab 2021 wieder an eine zügige Abtragung des Schuldenberges denken könne, berichtete der Kämmerer weiter.

Bis auf die Gegenstimme von Axel Horn von den Grünen stimmten die Gemeinderäte dem Haushaltsplan zu. Dieser bemängelte die steigende Verschuldung der Gemeinde. Klaus Zimmermann (UBV) gab zu bedenken, dass die Schulden nicht leichtfertig aufgenommen würden, sondern lediglich um wichtige Investitionen tätigen zu können.

Dr. Alexander Rickert (SPD) lobte die Sparsamkeit des Gremiums in den letzten Jahren, ohne die die nun anstehenden Investitionen gar nicht leistbar wären. Einig war sich der Gemeinderat darin, auch in Zukunft jeden Posten genau unter die Lupe nehmen zu wollen und über die Ausgaben auch weiterhin streng zu wachen. Dr. Alexander Rickert gab zu bedenken, bei aller Sparsamkeit aber auch die Einnahmenseite nicht außer Acht zu lassen. H. Woschée

Artikel vom 07.02.2018
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