Hasan Ismaik tritt von allen Ämtern zurück

Abschied aus allen Ämtern: Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Der Mehrheitsgesellschafter der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA, Hasan Ismaik, ist bei den Löwen von seinem Amt im Aufsichtsrat der Profifußball-Gesellschaft und im Beirat der Geschäftsführungs-GmbH zurückgetreten. Mit Ismaik verlässt sein Bruder Abdelrahman die Gremien. Als Nachfolger benannte Ismaik zwei bekannte Gesichter. Ex-Vereinspräsident Peter Cassalette und Ex-Verwaltungsrat Athanasios »Saki« Stimoniaris sollen künftig die Interessen des Investors vertreten.

Beide werden sowohl im Beirat der Geschäftsführungs-GmbH als auch im Aufsichtsrat tätig. Den Vorsitz im Aufsichtsrat übernimmt ein weiterer Bruder des Investors – Yahya Ismaik. Der frühere Präsident Cassalette und der frühere Verwaltungsrat Stimoniaris waren beide von ihren Ehrenämtern im e.V. zurückgetreten und haben die Gesellschafter-Seite gewechselt. Stimoniaris soll zudem künftig laut einer Erklärung von Hasan Ismaik als sein »Sprecher in allen 1860-Angelegenheiten« fungieren. Vor allem die Rückkehr von Cassalette überrascht, hatte dieser doch noch Ende Dezember 2017 gegenüber der »AZ« erklärt: »Momentan bin ich emotional so weit weg von Sechzig wie nie zuvor.«

»Nach langer Überlegung habe ich beschlossen, dass es aufgrund der Entfernung und meiner andauernden beruflichen Belastung besser ist, diese wichtigen Ämter beim TSV 1860 mit Personen zu besetzen, die nicht nur die Kultur, sondern auch den Verein sehr gut verstehen und vor Ort ohne große Vorlaufzeit wichtige Entscheidungen treffen können«, schreibt Ismaik und ergänzt: »Es ist an der Zeit, dass man nicht mehr übereinander spricht, sondern endlich das Miteinander sucht. Die derzeitige Blockadehaltung zerstört die Zukunft unseres geliebten Vereins. (…) Einer positiven Zukunft steht nun hoffentlich nichts mehr im Weg.«

Als eine Geste des Kompromisses an die Investorenseite darf eine personelle Umgruppierung der e.V.-Vertreter gedeutet werden. Dr. Markus Drees, den Ismaik schon länger als Dorn empfindet, hat als Aufsichtsrat der KGaA seinen Rücktritt erklärt. Er wird künftig durch Präsident Robert Reisinger ersetzt. Damit besteht das Gremium, dem im Zuge der sogenannten Sanierungsvereinbarung künftig womöglich weiterreichende Befugnisse eingeräumt werden sollen, aus Yahya Ismaik (Vorsitzender), Peter Cassalette, Athanasios »Saki« Stimoniaris, Robert Reisinger, Karl-Christian Bay und Thomas Heigl vom Sponsor »Die Bayerische«. Im Beirat der Geschäftsführungs-GmbH sitzen Cassalette, Stimoniaris, Reisinger sowie Verwaltungsrat Robert von Bennigsen.

(as)

Artikel vom 31.01.2018
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