Anwohner bleiben skeptisch

Der Siegerentwurf für die Bebauung an der Eggenfeldener Straße steht fest

Baugrund mit viel Potential und großen Herausforderungen: An der Eggenfeldener Straße sollen rund 380 Wohnungen und Gewerbeflächen entstehen.	Foto: DIBAG

Baugrund mit viel Potential und großen Herausforderungen: An der Eggenfeldener Straße sollen rund 380 Wohnungen und Gewerbeflächen entstehen. Foto: DIBAG

München/Zamdorf · 380 Wohnungen, 2.000 Quadratmeter Einzelhandel, und 12.000 Quadratmeter Gewerbeeinheiten sollen auf dem Areal entlang der Eggenfeldener Straße entstehen.

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Der Siegerentwurf eines europaweiten Architektenwettbewerbs ist aktuell noch bis 28. Januar in der Nazarethkirche, Barbarossastraße 3, ausgestellt.

Bei der Ausstellungseröffnung vergangene Woche präsentierte die DIBAG, die in Abstimmung mit der Landeshauptstadt München den städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb ausgelobt hatte, die ingesamt zwölf Entwürfe. Das Architketurbüro Florian Krieger aus Darmstadt überzeugte die Experten. »Wir sind sehr froh, dass eine städtebaulich interessante Arbeit prämiert wurde, bei der auch die Belange der unmittelbaren Anwohnerschaft in besonderer Weise Berücksichtigung gefunden haben«, erklärt Sebastian Kuhlen, Leiter der Standort- und Projektentwicklung der DIBAG. Doch davon waren die anwesenden Nachbarn bei der Ausstellungseröffnung nicht wirklich überzeugt. Sie fürchten sich vor allem vor dem zusätzlichen Verkehr, Verschattungen und Baulärm. Doch für die meisten Bedenken hatten Kuhlen und der Architekt Florian Krieger Lösungsansätze. »Das Hochhaus, dessen Schattenwurf Bedenken auslöste, wurde in einer guten Entfernung zu der angrenzenden Bebauung positioniert und in der Gebäudeansicht von Norden auch schlank gestaltet«, so Krieger.

Dass der Verkehr durch zusätzliche Wohnungen natürlich nicht weniger wird, mussten die Stadtplaner zugeben. Doch die geplante Wohnbebauung sei grundsätzlich für die Anwohner weniger belastend als reine Gewerbeeinheiten, wie im ursprünglichen Flächennutzungsplan vorgesehen. Außerdem hätte man mehrere Tiefgaragenausfahrten geplant und bemühe sich, die Gewerbeanlieferung zum Großteil über die Hultschiner Straße abzuwickeln.

Beim Thema Lärmschutz führten die Landschaftsplaner außerdem an, dass der Neubau auch einen guten Lärmschutz in Richtung Autobahn für die bestehende Bebauung schaffe. Dieses Argument ließen die Anwohner jedoch nur bedingt gelten, da das Neubaugebiet sie zwar in Richtung Autobahn abschirme, jedoch gleichzeitig der Lärm von der Eggenfeldener Straße nun stark reflektiert werde und sich zudem massiv erhöhe.

Trotz der Bedenken aus der Nachbarschaft zeigten sich die Besucher der Ausstellungseröffnung sehr interessiert an dem Projekt, das sich die Bogenhausener auch noch einmal ab dem 14. März in der Kirche St. Klara genauer ansehen können. Dort haben sie dann auch die Möglichkeit, offizielle Einwände gegen den Plan vorzubringen. Diese nimmt die Stadt bei der Erstellung des Bebauungsplanes mit auf. Mit dem Billigungsbeschluss ist laut DIBAG im März 2019, einer Baugenehmigung ab Sommer 2020 und einer Bauzeit ab Mai 2022 bis etwa Oktober 2023 zu rechnen.

Das Planungsgebiet im Blick

Das Wettbewerbsgebiet wird im Norden durch die Eggenfeldener Straße, im Westen durch die Hultschiner Straße und im Süden durch die Töginger Straße begrenzt. Im Osten grenzt ein gewerblich genutztes Privatgrundstück an. Das gesamte Wettbewerbsgebiet weist eine Größe von rund 6,1 Hektar auf. Im westlichen Bereich des Wettbewerbsgebiets befindet sich eine ehemalige Hofstelle mit einem jetzt gewerblich genutzten zweigeschossigen Gebäude, an das im Süden ein Lagerplatz angrenzt. Im Osten befindet sich eine eingeschossige Lagerhalle und ein Lagerplatz. Diese Bestandsgebäude werden abgebrochen. Ansonsten ist das Areal unbebaut und landwirtschaftlich genutzt.

Das Wettbewerbsgebiet wird in vier gut geschnittene Teilbereiche mit teilweise geöffneten Blöcken gegliedert. Die Blöcke werden jeweils über Lärmschutzloggien verbunden.

Die Gebäude am südlichen Rand der Wohnhöfe sind mit fünf Geschossen geplant und haben jeweils einen Hochpunkt mit sechs Geschossen. Entlang der Eggenfeldener Straße, gegenüber dem Gebäudebestand, bleiben die Gebäude überwiegend auf vier Geschossen.

Die Höhenentwicklung steigt von Ost nach West an und endet im Westen in einem freistehenden Hochhaus. ahi

Artikel vom 22.01.2018
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